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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

Ḥanīfa soll dagegen der vorliegende Vers durch <strong>Al</strong>lāhs Wort "Leben um Leben" getilgt sein.<br />

Somit bestünde Wiedervergeltung zwischen einem Sklaven und Freien sowie Mann und Frau. Sie<br />

ziehen Folgerungen aus dem Wort des Propheten (a.s.s.) "In der Blutschuld sind die Muslime<br />

einander gleich", und aus dem Umstand, dass hinsichtlich der Seelen keine gegenseitige<br />

Vorzugsstellung in Erwägung gezogen ist, um zu beweisen, dass eine ganze Schar von Menschen,<br />

wenn sie einen einzelnen <strong>to</strong>tgeschlagen hätte, um seinetwillen getötet werden könne. In einem<br />

Ḥadīṯ ist es überliefert, dass zwischen zwei arabischen Stämmen in vorislamischer Zeit Blutfehde<br />

bestand. Dabei hatte der eine Macht über den anderen und schwor: "Wir werden den Freien von<br />

euch für den Sklaven von uns, den Mann für die Frau und zwei für einen töten." Darauf wandte<br />

man sich mit dieser Angelegenheit an den Gesandten <strong>Al</strong>lāhs, und zwar zu der Zeit, da <strong>Al</strong>lāh den<br />

Islam brachte. Bei diesem Anlass kam der vorliegende Vers herab, und der Prophet befahl ihnen,<br />

sich gegenseitig gleichzustellen. "Und wenn einem der einen Totschlag begangen hat von Seiten<br />

seines Bruders, dem die Ausübung der Wiedervergeltung obliegt, etwas nachgelassen wird": Der<br />

Bruder ist der "Walyy" des Getöteten. Man nennt ihn dessen Bruder, weil er ihm insofern nahe<br />

steht, sein Bluträcher ist und seine diesbezüglichen Ansprüche betreibt. Oder <strong>Al</strong>lāh (t) erwähnt<br />

den Walyy unter der Bezeichnung einer Bruderschaft, damit der eine dem andern durch das<br />

Denken daran zugetan sei, was zwischen beiden an Gemeinsamkeit von Artverwandtschaft und<br />

Islam besteht. "Soll die Betreibung des Blutgeldes durch den Rächer auf rechtliche Weise und<br />

umgekehrt die Bezahlung an ihn auf ordentliche Weise vollzogen werden": Dies ist eine<br />

Anweisung, die denjenigen, dem Nachlass gewährt wird, und den Nachlass Gewährenden<br />

gemeinsam betrifft. Das heißt: Der Walyy soll den Totschläger auf rechtliche Weise verfolgen,<br />

indem er ihn nicht zu hart behandelt und von ihm nur das verlangt, was er auf gute Weise<br />

verlangen kann. Und der Totschläger soll den Gegenwert für das vergossene Blut auf ordentliche<br />

Weise erstatten, indem er ihn nicht hinausschiebt oder vermindert. "Dies": Der angeführte<br />

Entscheid über das Nachlassen und das Blutgeld. Die Gemeinschaft der Muslime hat die Wahl<br />

zwischen allen drei: Wiedervergeltung, Blutgeld und Nachlassen, was eine Großzügigkeit und<br />

Erleichterung für sie darstellt. Nach Qatāda besteht die schmerzhafte Strafe darin, dass man ihn<br />

mit Sicherheit töten und kein Blutgeld von ihm annehmen wird, hat doch der Prophet gesagt: "Ich<br />

werde dem keinen Nachlass gewähren, der getötet hat, nachdem er Blutgeld angenommen hat."<br />

"In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid!": Der Sinn ist: In dieser<br />

Art von Regelung, wie ihn die Wiedervergeltung darstellt, habt ihr gewaltiges Leben. Man tötete<br />

nämlich vorher für einen einzelnen Totschläger eine ganze Schar. Wie viel hat doch der Dichter<br />

<strong>Al</strong>-Muhalhil für seinen Bruder Kulaib getötet, sodass die Sippe von Bakr Ibn Wā’il beinahe<br />

verschwunden wäre! Er tötete für den Gemordeten auch solche Leute, die diesen nicht getötet<br />

hatten. Dadurch kam es zu Bürgerkrieg und gegenseitigem Zerfleischen unter ihnen. <strong>Al</strong>s nun der<br />

Islam das Gesetz der Wiedervergeltung brachte, lag darin das Leben jeglichen Lebens oder einer<br />

besonderen Art von Leben, nämlich das Leben, das sich daraus ergibt, dass man sich vor dem<br />

Totschlag zurückhält, weil man weiß, dass am Totschläger Wiedervergeltung geübt wird. Wenn<br />

dieser nämlich einen Totschlag plant und weiß, dass er der Wiedervergeltung verfällt, und sich so<br />

vom Totschlag abhalten lässt, dann ist sein Gefährte vor dem Totschlag und er selbst vor der<br />

Wiedervergeltung sicher. So ist die Wiedervergeltung die Ursache für das Leben zweier<br />

Menschen. (Zam, Gät).<br />

Es ist euch vorgeschrieben, dass, wenn sich bei einem von euch der Tod einstellt, sofern er<br />

Gut hinterlässt, den Eltern und den Verwandten auf geziemende Art ein Vermächtnis<br />

gemacht wird. Dies ist eine Verpflichtung gegenüber den Gottesfürchtigen. (2:180) Doch wer<br />

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