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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

12:83-86 - Mit dem Blick des Glaubens sah der Vater deutlich die Unschuld seines jüngsten<br />

Sohnes. Er bezichtigte sie der Verschwörung gegen ihn wie zuvor im Fall seines Sohnes Yūsuf.<br />

Genau dieselben Worte hatte Jakob (a.s.) auch gesprochen, als die Nachricht von Yūsufs<br />

Verschwinden ihn erreichte (vgl. oben 12:18). Obwohl Jakob (a.s.) alle drei Söhne vermisste, war<br />

die Trauer um Yūsuf doch die größte. So nahmen sie ihm seine überschwengliche Liebe zu Yūsuf<br />

übel. Jakob (a.s.) klagte bei <strong>Al</strong>lāh (t) über sich selbst, nicht über <strong>Al</strong>lāhs Fügung. Wie aus seinen<br />

Anweisungen im nächsten Vers 12:87 hervorgeht, hatte er niemals die Hoffnung auf ein<br />

Wiedersehen mit Yūsuf aufgegeben. (ÜB) (vgl. ferner oben 12:4, 6, 17, 67).<br />

O meine Söhne, zieht aus und forscht nach Yūsuf und seinem Bruder und zweifelt nicht an<br />

<strong>Al</strong>lāhs Erbarmen; denn an <strong>Al</strong>lāhs Erbarmen zweifelt nur das ungläubige Volk.“ (12:87) <strong>Al</strong>s<br />

sie dann vor ihn (Yūsuf) traten, da sagten sie: ”O <strong>Al</strong>-‘Azīz, die Not hat uns und unsere<br />

Familie geschlagen, und wir haben Ware von geringem Wert mitgebracht; so gib uns das<br />

volle Maß und sei wohltätig gegen uns. Wahrlich, <strong>Al</strong>lāh belohnt die Wohltätigen.“ (12:88)<br />

12:87-88 - Gläubige Menschen, deren Herzen stets mit dem Erhabenen Schöpfer verbunden sind,<br />

können niemals verzweifeln, auch nicht, wenn sie von Kummer und Drangsal heftig bedrängt<br />

sind. Die Wirkung einer so demütigen Bitte, die von so hochmütigen Brüdern ausgesprochen<br />

wird, kann man sich leicht vorstellen. (ÜB)<br />

Er sagte: ”Wisst ihr, was ihr Yūsuf und seinem Bruder antatet, weil ihr töricht wart?“<br />

(12:89) Sie sagten: ”Bist du etwa gar Yūsuf?“ Er sagte: ”Ich bin Yūsuf, und dies ist mein<br />

Bruder. <strong>Al</strong>lāh ist wahrlich uns gegenüber gnädig gewesen. Wahrlich, wer rechtschaffen und<br />

geduldig ist - nimmermehr lässt <strong>Al</strong>lāh den Lohn derer, die Gutes tun, verlorengehen.“<br />

(12:90) Sie sagten: ”Bei <strong>Al</strong>lāh, <strong>Al</strong>lāh hat dich wahrhaftig vor uns bevorzugt, und wir sind<br />

wahrlich schuldig gewesen.“ (12:91) Er sagte: ”Kein Tadel treffe euch heute. Möge <strong>Al</strong>lāh<br />

euch vergeben! Denn Er ist der Barmherzigste aller Barmherzigen. (12:92)<br />

12:89 - Durch ihre Erzählung kann sich Yūsuf vor Mitleid nicht mehr länger zurückhalten. <strong>Al</strong>s sie<br />

einen solchen Grad von Demut, Bedrängnis und Niedergeschlagenheit an den Tag legten, war<br />

Yūsuf innerlich so gerührt, dass er nicht mehr die Rolle des mächtigen Herrn spielen und ihnen<br />

seine wahre Identität weiter verheimlichen konnte. Die Zeit der größten Uberraschung war nun<br />

gekommen. Sie gestehen nicht nur ihre Schuld, sondern geben auch zu, dass <strong>Al</strong>lāh (t) ihn mit<br />

einer besseren körperlichen Konstitution, besserem Charakter, mehr Wohlstand und Macht,<br />

besserem Gebaren und schließlich mit dem Prophetentum ihnen gegenüber den Vorzug ab. Wie es<br />

eines gütigen, edlen Mannes gebührt, begegnet Yūsuf ihrem Schuldgeständnis mit Vergeben und<br />

Verzeihen. Yūsuf freut sich, dass schließlich alle die Bedeutung der Ereignisse eingesehen haben.<br />

In diesem großen Augenblick der Versöhnung will er jedoch nicht, dass sie sich lange mit<br />

Selbstvorwürfen herumplagen müssen. Ein lieber alter Vater verzehrt sich selbst in Kanaan vor<br />

Sehnsucht nach Yūsuf. Er muss sofort benachrichtigt und getröstet werden. Deswegen fordert<br />

Yūsuf seine Brüder auf, so schnell wie möglich nach Hause zu reisen und als Erkennungszeichen<br />

sein Hemd mitzunehmen, als Beweismittel für alle die wunderbaren Ereignisse (vgl. unten 12:93).<br />

Die Lobpreisung <strong>Al</strong>lāhs mit den Worten "der Barmherzigste aller Barmherzigen" wurde ebenfalls<br />

von Jakob (a.s.) in 12:64 ausgesprochen. Auf ähnliche Weise vergab auch unser Prophet<br />

Muḥammad (a.s.s.) seinen Feinden, als er siegreich wieder in Makka einzog. (ÜB) (vgl. den Titel:<br />

Muḥammad, Prophet der Barmherzigkeit, IB; ferner 12:8, 77, 80).<br />

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