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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

seiner Tätigkeit ermahnt. Es wird genau bestimmt, wer die Schuld zu diktieren hat. Da zu<br />

befürchten ist, dass der Kreditgeber, falls er selber diktiert, sich Vorteile verschaffen und somit<br />

den Schuldner schädigen könnte, ist es die Aufgabe des Schuldners, dies zu tun. Er befindet sich<br />

in der schwächeren Position und es liegt in seinem Interesse, dass das Geschäft zu beider<br />

Zufriedenheit abgewickelt wird, wobei auch an ihn die Ermahnung ergeht, Gerechtigkeit walten<br />

zu lassen. So wie der Schreiber der Pflicht unterliegt, die Niederschrift vorzunehmen als<br />

Gegenleistung für die Gnade <strong>Al</strong>lāhs, schreiben zu können, ist es auch Aufgabe der Zeugen, ihren<br />

Anteil beizutragen und für Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit zu sorgen, wenn sie dazu<br />

aufgefordert werden. Die Zeugen sind manchmal dem Zorn einer der Geschäftsparteien<br />

ausgesetzt. Um dem vorzubeugen, ist es strengstens verboten, sie bei der Wahrheitsfindung auf<br />

irgendeine Weise zu behelligen. Der Versuch, auf einen der Zeugen Druck auszuüben, wird als<br />

Angriff auf die Gesetze <strong>Al</strong>lāhs angesehen. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn alltägliche<br />

Geschäfte unter benachbarten Händlern nicht schriftlich festgehalten werden. Aufrichtigkeit in<br />

weltlichen Dingen ist nicht nur eine Sache, die in das Ermessen des einzelnen gestellt ist und den<br />

Geschäftsinteressen dient, sondern eine Gewissenssache und eine religiöse Pflicht. Selbst in<br />

unseren alltäglichen Angelegenheiten sollen wir uns der <strong>Al</strong>lgegenwart <strong>Al</strong>lāhs bewusst sein. (ÜB)<br />

2:282 - Über Zeugenaussage in der heutigen Zeit kann folgende Pressemeldung aufschlussreich<br />

sein: "Die Merkfähigkeit von Zeugen ist verschwindend gering", kommentierte der Richter sein<br />

Experiment und sprach den 26jahrigen Angeklagten frei. Zeugenaussagen, im Strafverfahren<br />

"das" klassische Beweismittel, werden schon seit langer Zeit mit Skepsis gesehen. Nur durch<br />

"Zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund", besagt ein deutsches Sprichwort. Im<br />

<strong>Al</strong>ten Testament werden für einen vollen Beweis zwei, besser drei Zeugen gefordert. Auch in<br />

älteren Strafprozessordnungen wurden für den Schuldnachweis zwei gut beleumundete Zeugen<br />

verlangt. Dabei geht es nicht ausschließlich um die Angst, vom Zeugen belogen zu werden. Denn<br />

auch vom wahrheitsliebenden Auskunftsgeber sind "Fehler, Irrtümer und Täuschungen nicht<br />

seltene Ausnahmen, sondern eher die Regel", weiß der Rechtswissenschaftler Stephan Bar<strong>to</strong>n, der<br />

sich eingehend mit dieser Thematik beschäftigt hat. "Redlich, aber falsch" seien Angaben oft<br />

allein schon deshalb, "weil die Augen des Zeugen keine Videokamera sind und sein Gedächtnis<br />

kein abspielbares Band."“ (KStA Nr. 287/1998).<br />

Und wenn ihr auf einer Reise seid und keinen Schreiber findet, dann soll ein Pfand in<br />

Empfang genommen werden. Und wenn einer von euch dem anderen (etwas) anvertraut,<br />

dann soll der, dem es anvertraut wurde, das ihm Anvertraute zurückgeben und <strong>Al</strong>lāh, seinen<br />

Herrn, fürchten. Und unterdrückt das Zeugnis nicht. Und wer es verbirgt, dessen Herz ist<br />

wahrlich mit Schuld befleckt. Und <strong>Al</strong>lāh ist dessen kundig, was ihr tut. (2:283)<br />

2:283 - Das Pfänden ist im Falle des gegenseitigen Vertrauens nur auf Reisen beschränkt.<br />

Ansonsten ist es Pflicht, die Gewährung eines Kredits niederzuschreiben. Wenn das Pfand ein<br />

Reittier oder ein milchspendendes Tier ist, so steht dem Geldgeber die Nutznießung des Tiers<br />

gegen das Futtergras zu.<br />

<strong>Al</strong>lāh gehört das, was in den Himmeln und was in der Erde ist. Und ob ihr kundtut, was in<br />

euren Seelen ist, oder es geheim haltet, <strong>Al</strong>lāh wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. Dann<br />

verzeiht Er, wem Er will, und bestraft, wen Er will. Und <strong>Al</strong>lāh hat Macht über alle Dinge.<br />

(2:284)<br />

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