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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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4:81 und die Anmerkung dazu).<br />

Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

<strong>Al</strong>lāh hat keinem Manne zwei Herzen in seinem Inneren gegeben, noch hat Er jene unter<br />

euren Frauen, von denen ihr euch scheidet mit der Formel, sie seien euch verwehrt wie der<br />

Rücken eurer Mütter, zu euren (wirklichen) Müttern gemacht, noch hat Er eure<br />

angenommenen Söhne zu euren (wirklichen) Söhnen gemacht. Das ist (nur) Gerede aus<br />

euren Mündern; <strong>Al</strong>lāh aber spricht die Wahrheit, und Er zeigt (euch) den Weg. (33:4) Nennt<br />

sie (die angenommenen Söhne) nach ihren Vätern. Das ist gerechter vor <strong>Al</strong>lāh. Wenn ihr<br />

jedoch ihre Väter nicht kennt, so sind sie eure Brüder im Glauben und eure Schützlinge.<br />

Und wenn ihr versehentlich darin gefehlt habt, so ist das keine Sünde von euch, sondern<br />

(Sünde ist) nur das, was eure Herzen vorsätzlich tun. Und <strong>Al</strong>lāh ist wahrlich <strong>Al</strong>lverzeihend,<br />

Barmherzig. (33:5)<br />

33:4-5 - Das Herz im qur’ānischen Sprachstil ist nicht nur das Organ, das die Medizin "Pumpe"<br />

nennt. Es ist vielmehr ein Ort des Persönlichen im menschlichen Körper. Deshalb be<strong>to</strong>nt der<br />

Qur’ān die Tatsache, dass der menschliche Körper nicht zwei Persönlichkeiten in seinem Innern<br />

beherbergt. Dies ist die Schöpfung <strong>Al</strong>lāhs, und zu ihr gehört auch, dass dieselbe Ehefrau nicht<br />

gleichzeitig als Mutter und auch nicht ein Sohn einmal als angenommener und dann als leiblicher<br />

Sohn erklärt werden. Zu dieser Problematik in der vorislamischen Zeit ist noch folgendes zu<br />

berichten: Ein Mann pflegte in der heidnischen Zeit zu seiner Frau zu sagen: "Du bist für mich<br />

wie der Rücken meiner Mutter." Damit war sie für ihn verboten wie seine eigene Mutter. Von<br />

diesem Zeitpunkt an war eine geschlechtliche Verbindung mit ihr nicht mehr möglich. So blieb sie<br />

in der Schwebe; denn sie galt weder als geschieden, so dass sie einen anderen Mann hätte heiraten<br />

können, noch war sie seine Frau. (vgl. den Titel: "Die Scheidung nach islamischem Recht",<br />

Islamische Bibliothek). <strong>Al</strong>s nun der Islam daran ging, die gesellschaftlichen Beziehungen neu zu<br />

ordnen, und die Familie als die erste Einheit der Gesellschaft einstufte, sah er es als vorangig an,<br />

diese Erniedrigung der Frau zu beenden: Die Mutter ist die Mutter und die Ehefrau ist die Ehefrau<br />

und die Natur dieser Beziehung kann niemals durch ein Wort umgewandelt werden. Wenn ein<br />

Mann einen anderen als "seinen Sohn" bezeichnet, kann dies Komplikationen mit natürlichen und<br />

normalen Beziehungen schaffen, wenn es zu wörtlich verstanden wird. Hier wird darauf<br />

hingewiesen, dass es eine menschliche Redeweise ist und nicht zu wörtlich verstanden werden<br />

sollte. Die Wahrheit ist die Wahrheit und kann nicht dadurch verändert werden, dass Menschen<br />

"Söhne" adoptieren. Die Frauen leiblicher Söhne befinden sich für einen Mann innerhalb der für<br />

die Ehe verbotenen Verwandtschaftsgrade (vgl. 4:23), nicht jedoch die Frauen seiner<br />

Adoptivsöhne. Die eherechtlichen Einschränkungen beziehen sich auf leibliche Söhne - analog<br />

dazu auch auf leibliche Töchter - aber nicht auf Adoptivkinder. Die Gelehrten sind sich darüber<br />

einig, dass dieser Vers sich auf Zaid Ibn Ḥāriṯa bezieht, der, wie Ibn ‘Umar erzählte, nicht Zaid<br />

Ibn Ḥāriṯa, sondern Zaid Ibn Muḥammad genannt wurde, bis der Vers 5:33 herabgesandt wurde.<br />

Zaid wurde mit anderen zusammen in Syrien bei einer kriegerischen Auseinandersetzung von<br />

einem Mann namens Tuhāma gefangen genommen. In Makka angekommen, verkaufte dieser ihn<br />

an einen Neffen Ḫadīǧas, der ihn Ḫadīǧa schenkte, und sie gab ihn wiederum an ihren Mann<br />

Muḥammad weiter. Der Prophet ließ ihn frei und adoptierte ihn. So blieb Zaid eine Weile bei ihm,<br />

bis sein Vater und sein Onkel ihn aufsuchten, die ihn loskaufen wollten. Der Prophet sagte zu<br />

ihnen - und dies war noch vor seiner Sendung: ”Lasst ihn wählen! Sollte er sich für euch<br />

entscheiden, so gehört er euch ohne Lösegeld.“ Zaid jedoch zog es vor, beim Propheten zu<br />

bleiben, statt zu seinem Volk zurückzukehren. Daraufhin verkündete der Prophet feierlich: ”O ihr<br />

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