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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

des Feldes zu. Davids junger Sohn Salomon betrachtete dieses Urteil als zu streng, zumal die<br />

Schafe das Kapital des Beklagten bildeten, während der Schaden selbst vorübergehender Art war<br />

und nicht mehr als eine Jahresernte betrug, also das Einkommen eines Jahres. Er schlug deswegen<br />

seinem Vater eine Änderung des Urteils vor: dem Besitzer des Feldes sollte für ein Jahr die<br />

Nutzung der Schafherde zugesprochen werden (Milch, Wolle, neugeborene Lämmer usw.),<br />

während der Besitzer in der Zwischenzeit das beschädigte Feld bearbeiten sollte, bis seine<br />

Produktivität wiederhergestellt war, woraufhin sowohl die Schafherde als auch das Feld wieder<br />

ihren ursprünglichen Eigentümern zurückgegeben werden sollten. Auf diese Weise sollte der<br />

Kläger für seinen Verlust voll entschädigt werden, ohne dass der Beklagte deswegen seine<br />

Lebensgrundlage verlor. David (a.s.) erkannte, dass die von seinem Sohn vorgeschlagene Lösung<br />

besser war als sein eigenes Urteil und änderte dieses dementsprechend. Da aber ihm ebenso wie<br />

Salomon von <strong>Al</strong>lāh (t) ein tiefes Gerechtigkeitsgefühl eingegeben war, "bezeugte <strong>Al</strong>lāh (t) ihr<br />

Urteil". In Davids Urteil ging es nur um die Entschädigung. So enthielt sein Urteil nichts weiter<br />

als nur Gerechtigkeit. Salomons Urteil hingegen beinhaltete außer der Gerechtigkeit auch das Ziel<br />

des Wiederaufbaus, was sicherlich eine besondere Gabe <strong>Al</strong>lāhs war. (ÜB)<br />

21:79 - Obwohl Salomon erst ein Junge war, war er nicht zu schüchtern, seinem Vater seine<br />

Ansicht vorzulegen. Wir lernen aus diesem Vers ganz allgemein, dass dann, wenn zwei Richter in<br />

einem Fall zu unterschiedlichen Urteilssprüchen kommen, beide als gerecht betrachtet werden,<br />

wenn auch nur das Urteil eines von ihnen gültig sein kann. Dasselbe Prinzip hat unser Prophet<br />

Muḥammad (a.s.s.) deutlicher erläutert: ”Wenn ein Richter sein bestes tut, um eine richtige<br />

Entscheidung zu finden, erhält er doppelten Lohn, einmal in dem Fall für seine Bemühung und<br />

einmal für seine gerechte Entscheidung, und wenn sein Urteil falsch ist, einen einfachen Lohn,<br />

nämlich für seine Bemühung.“ (ÜB) Nach einer anderen Überlieferung sagte er: ”Richter sind von<br />

dreierlei Art, und nur eine davon kommt ins Paradies, nämlich derjenige, der die Wahrheit erkennt<br />

und dementsprechend sein Urteil fällt. Wer andererseits die Wahrheit erkennt und ihr zuwider<br />

urteilt, kommt in die Hölle, ebenso der, der ohne die notwendige Kenntnis über einen Fall<br />

entscheidet.“ <strong>Al</strong>s einmal Abū Mūsā <strong>Al</strong>-Aš‘aryy, der eine äußerst schöne Stimme hatte, den Qur’ān<br />

vortrug, blieb unser Prophet, der gerade vorbeikam, stehen und hörte ihm lange zu. <strong>Al</strong>s er seinen<br />

Vortrag beendet hatte, sagte der Prophet (a.s.s.): ”Diesem Mann ist etwas von Davids Melodie<br />

gegeben worden.“ (ÜB) (Was die Belehrung des Menschen angeht, vgl. 2:31; 16:48-50; 17:44;<br />

34:10-11; 57:1, die Anmerkung dazu und die Einleitung des Titels: "Islam für Schüler",<br />

Islamische Bibliothek).<br />

21:80 - Die Herstellung von Panzerhemden wird hier David (a.s.) zugeschrieben. Sie dienen der<br />

Verteidigung, und ihre Erfindung und Herstellung wird mit guten Handlungen in Verbindung<br />

gebracht (vgl. 34:10-11), im Gegensatz zu tödlichen Waffen, die der Mensch zu aggressiven<br />

Zwecken erfindet. <strong>Al</strong>le Kampfhandlungen, soweit sie nicht zur Verteidigung der<br />

Rechtschaffenheit geschehen, sind in der Tat bloße Gewalthandlungen. Archäologische und<br />

his<strong>to</strong>rische Forschungsergebnisse bestätigen diesen Sachverhalt; denn nach diesen begann die<br />

Eisenzeit zwischen 1200 und 1000 v.Chr., und gerade in diesem Zeitraum lag die Regierungszeit<br />

des Königs David (a.s.). Die Hethiter in Syrien und Kleinasien entdeckten zuerst die Kunst, Eisen<br />

zu schmelzen und zu formen, später auch die Philister, aber sie hielten diese Kenntnisse geheim.<br />

Die schweren Verluste, welche die Kinder Israels durch die Hethiter und Philister erlitten, waren<br />

hauptsächlich auf deren mit Eisenwaffen versehenen Streitwagen zurückzuführen. <strong>Al</strong>s 1020 Saul<br />

König der Kinder Israels wurde, unterwarf er die Kanaaniter und gewann den größten Teil von<br />

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