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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

Ausdruck ”Fürchte dich nicht; du bist dem ungerechten Volk entronnen“ weist daraufhin, dass<br />

Pharao damals keine Macht über das Gebiet von Madyan besaß. 2. Ein Vormund darf seinen<br />

Schützling einem Mann zur Ehe anbieten. Dies geschah z.B. zur Zeit des Propheten Muḥammad,<br />

<strong>Al</strong>lāhs Segen und Friede auf ihm, als ‘Umar (r) seine Tocher Ḥafṣa dem Propheten (a.s.s.) zur Ehe<br />

anbot. Eine andere Frau bot sich selbst dem Propheten zur Ehe an, und zwar mit den Worten: ”Ich<br />

möchte mich dir schenken!“ (ÜB) Demnach darf auch die Frau sich selbst einem Mann zur Ehe<br />

anbieten. 3. Eine Eheschließung kann durch eine Gegenleistung geschlossen werden, was auch in<br />

der islamischen Gesetzgebung anerkannt ist. Dies wird aus der Sunna ersichtlich, wonach der<br />

Prophet (a.s.s.) einen Heiratswilligen, der der Braut keine Morgengabe schenken konnte, gefragt<br />

hat: ”Was hast du vom Qur’ān auswendig gelernt?“ Er antwortete: ”Die Sura "<strong>Al</strong>-Baqara" (Die<br />

Kuh), und die nächste Sura.“ Daraufhin erwiderte der Prophet: ”Dann lehre sie zwanzig Verse<br />

davon.“ Dadurch war der Heiratswillige dazu verpflichtet, als Lehrer im Dienst seiner Frau tätig<br />

zu sein. 4. Aus dem Verlauf der Ereignisse in diesen beiden Versblöcken 28:21-24 und 28:25-28<br />

kann man davon ausgehen, dass es seiner Zeit um eine freie und aufgeschlossene Gesellschaft<br />

handelt, in der Frauen abmühten, ihre Herde unter dem Gedränge der Männer zu tränken.<br />

Dennoch waren sie nicht schamlos; denn eine der beiden Frauen kam zu Moses gelaufen "in voller<br />

Scham" (vgl. 28:25) (Unser Prophet Muḥammad (a.s.s.) be<strong>to</strong>nte, dass die Scham zum Glauben<br />

gehört). Die Frau besaß damals die freie Meinungsäußerung, indem sie sagte: ”O mein Vater, stell<br />

ihn in deinen Dienst ein; denn der beste Mann, den du einstellen kannst, ist wahrlich der, der stark<br />

und ehrlich ist.“ Nach ihrer Äußerung kann man vermuten, dass Moses der jungen Frau gefiel und<br />

durch seine Präsenz im Haus die Heirat mit einer der beiden Töchter eingeleitet werden kann. Bei<br />

all diesen Gedanken dürfen wir nicht außeracht lassen, dass sich die derartige Freiheit auf einem<br />

Gebiet abspielte, auf dem ein Prophet <strong>Al</strong>lāhs lebte und den Ehevertrag für seine Tochter mit den<br />

Worten schloss: ” ... und <strong>Al</strong>lāh ist Zeuge dessen, was wir sagen.“ Wir finden ferner heraus, dass<br />

die gesellschaftliche Freiheit in Madyan nicht gegen die damals herrschenden Gebote des<br />

Glaubens stieß. (vgl. 20:40-44 und die Anmerkung dazu).<br />

<strong>Al</strong>s Moses nun die Frist erfüllt hatte und mit seinen Angehörigen reiste, gewahrte er an der<br />

Seite des Berges ein Feuer. Er sagte zu seinen Angehörigen: ”Bleibt hier, ich habe ein Feuer<br />

wahrgenommen; vielleicht kann ich euch eine Nachricht von dort bringen oder eine<br />

Feuersglut, so dass ihr euch wärmen könnt.“ (28:29) Und als er zu ihm kam, da wurde er<br />

von der rechten Seite des Tales am gesegneten Ort aus dem Baum angerufen: ”O Moses,<br />

wahrlich, Ich bin <strong>Al</strong>lāh, der Herr der Welten. (28:30) Und wirf deinen S<strong>to</strong>ck hin.“ <strong>Al</strong>s er ihn<br />

sich regen sah, als wäre er eine Riesenschlange, da wandte er sich zur Flucht und schaute<br />

nicht zurück. ”O Moses, tritt vor und fürchte dich nicht; denn du gehörst zu jenen, die in<br />

Sicherheit sind. (28:31) Steck deine Hand in deinen Hemdschlitz; sie wird ohne Übel weiß<br />

hervorkommen; und zieh deinen Arm an dich, um die Ängstlichkeit von dir zu jagen. Das<br />

sollen zwei Beweise von deinem Herrn für Pharao und seine Vornehmen sein; denn sie sind<br />

ein frevelndes Volk.“ (28:32)<br />

28:29-32 - Die Vertragszeit, zu der Moses verpflichtet war, war abgelaufen. Moses verlässt<br />

Madyan und befindet sich mit den Seinen auf einer Reise, deren Ziel hier im Qur’ān nicht genannt<br />

ist. Ob er vorhatte, nach Ägypten zu reisen, um seine Mutter zu besuchen und ihr seine junge<br />

Familie vorzustellen, spielt hier keine Rolle neben den gewaltigen Ereignissen für den Glauben;<br />

denn er wurde an dieser Stelle angerufen, um sowieso nach Ägypten zu reisen. Den Auftrag dazu<br />

erhielt er an der Seite des Berges Sinai, wo er das Feuer gewahrte. Es war kein gewöhnliches<br />

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