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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

2:183 - Man darf die Pflicht zum Fasten nicht unter Strafe oder Prüfung einordnen, sondern als<br />

Gehorsam <strong>Al</strong>lāh (t) gegenüber bezeichnen. Denn all das, worauf der Mensch während des Fastens<br />

verzichten soll, ist ihm nach dem Fastenbrechen erlaubt. Zum Fasten gehört, dass sich der<br />

Gläubige ganz besonders vorbildlich benimmt. Dazu gehören die Selbstbehrrschung in allen<br />

Angelegenheiten und die Einstellung aller niedrigen Handlungsweisen. Beschimpfungen, üble<br />

Nachreden, Lügen, Betrügen, Unsittsamkeiten, feindselige Äußerungen und Angriffe aller Art, die<br />

sowieso im Islam verpönt sind, machen das Fasten zunichte. Abū Huraira (r) berichtete, dass der<br />

Gesandte <strong>Al</strong>lāhs, <strong>Al</strong>lāhs Segen und Friede auf ihm, gesagt hat: ”Wenn Ramaḍān beginnt, werden<br />

die Tore des Paradieses geöffnet und die Tore des Höllenfeuers geschlossen, und die Satane<br />

werden in Ketten gelegt.“ (Bu, Mu) (vgl. den Titel: "Ar-Rayyan und das Fasten im Ramaḍān",<br />

Islamische Bibliothek).<br />

2:184 - Zuerst wurde der Sinn des Fastens erklärt, dass es namentlich Gottesfurcht schaffen soll.<br />

Im selben Zusammenhang stehen einige Einzelheiten, die bezüglich der Fastenregeln gegeben<br />

worden sind, so was eine Person tun soll, falls sie krank ist oder auf Reisen, oder falls sie völlig<br />

unfähig ist, überhaupt zu fasten. Für die Kranken oder für die Reisenden wird festgelegt, dass sie<br />

das Fasten unterbrechen können, solange die Zeit der Krankheit oder Reise andauert, dass sie aber<br />

die verlorenen Tage später nachholen müssen. Was wird unter Krankheit verstanden? Der Qur’ān<br />

hat das nicht umrissen, aber es wurde klar gemacht, dass die Krankheit solcherart sein soll, dass<br />

ganz offensichtlich die Möglichkeit besteht, dass sich die Krankheit verschärft, falls das Fasten<br />

unternommen wird. Gewöhnliche Unpässlichkeiten sollten nicht dazu führen, das Fasten<br />

aufzugeben. Das gleiche gilt für eine Reise. Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie weit die<br />

Spanne sein muss, um als Reise betrachtet zu werden. Einige Gelehrten meinen, dass schon bei<br />

einer Tagesreise das Fasten unterbrochen werden kann. Aber die hanifitische Rechtsschule<br />

schreibt wieder, dass dazu erst eine Reise von drei Tagen in Frage kommt. Bei einer Reise von<br />

geringerer Dauer sollte das Fasten gehalten werden. Weiter wurde festgelegt, dass ein Mensch, der<br />

das Fasten nicht aushalten kann, einige Personen speisen sollte mit dem gleichen Essen, das er<br />

gewöhnlich zu sich nimmt. In diesem Vers wurde der Ausdruck "yuṭīqūnahu" gebraucht. Kenner<br />

der arabischen Sprache sagen, dass es zwei Ausdrücke gibt: "Ṭāqa" (Kraft) und "Wus‘"<br />

(Vermögen, Fähigkeit). Wenn gesagt wird, dass eine bestimmte Arbeit über eines Menschen<br />

"Wus‘" geht, so bedeutet dies, dass er dies nur unter Auftreibung der letzten Kräfte tun könnte. Im<br />

Ausdruck "yuṭīqūnahu" ist das gleiche Merkmal gegeben, nämlich dass alte schwache Männer<br />

und Frauen das Fasten aufgeben können, falls Fasten für sie unerträglich ist, aber unter der<br />

Voraussetzung, dass sie einige arme Personen speisen. (Nia)<br />

2:184 - Der Wortlaut über Krankheit und Reise ist allgemein gefasst und nicht eingeengt. Jede<br />

Krankheit und jede Reise erlaubt das Brechen des Fastens unter der Bedingung, dass die<br />

versäumten Fastentage später nachgeholt werden. Anas Ibn Mālik (r) sagte: ”Der Gesandte <strong>Al</strong>lāhs,<br />

<strong>Al</strong>lāhs Segen und Friede auf ihm, sagte: »<strong>Al</strong>lāh nahm dem Reisenden die Hälfte des Gebets und<br />

erlaubte ihm, das Fasten zu brechen; Er erlaubte es auch der stillenden und schwangeren Frau,<br />

wenn sie Schaden für ihr Kind fürchtet.«“ Nach der Offenbarung der Fastenpflicht im zweiten<br />

Jahr nach der Hiǧra - kurz vor der Verpflichtung zum Kampf - fiel es den Muslimen schwer, das<br />

Fasten einzuhalten. Demjenigen, der das Fasten nur mit größter Anstrengung ertragen konnte, ließ<br />

<strong>Al</strong>lāh (t) aus Barmherzigkeit die Ersatzleistung in der Form von Armenspeisung zu. Dann legte Er<br />

ihnen nahe, das Fasten vorzuziehen, und zwar mit der Begründung: "Und dass ihr fastet, ist besser<br />

für euch, wenn ihr es nur wüsstet."<br />

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