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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

entwürdigende Brauch, der auf trügerischen Worten beruhte, wurde abgeschafft (vgl. dazu 33:4).<br />

Der Prophet (a.s.s.) hatte auf die Klage der Frau hin zunächst das Ehepaar für geschieden erklärt,<br />

aber Ḫaula war damit nicht zufrieden und klagte bei <strong>Al</strong>lāh (t) ihr Leid. In Anbetracht des<br />

Zusammenhanges sowie zahlreicher entsprechender Überlieferungen bezieht sich dieser Vers in<br />

erster Linie auf die Abschaffung von dem Ẓihār. Die absichtlich undeutlich ausgedrückte<br />

Hinweisung auf diejenige, die über ihren Mann klagte, scheint jedoch auf alle Fälle hinzuweisen,<br />

wo eine Ehefrau Grund hat, über ihren Mann zu klagen, also nicht nur über eine ungerechtfertigte<br />

oder grausame Scheidung, sondern auch, wenn sie die Lösung aus einer untragbar gewordenen<br />

Ehe verlangt. Eine Scheidung auf Initiative der Frau hin (arab.: Ḫul‘ bzw. Ḫal‘) ist nach Sura<br />

2:229 und gut belegten Überlieferungen vom Propheten (a.s.s.) völlig gerechtfertigt. <strong>Al</strong>lāh (t) ist<br />

überall anwesend. Die beiden waren also bei ihrer Auseinandersetzung nicht allein, sondern Er<br />

war bei ihnen und hörte ihnen zu. Er hörte die Argumente der klagenden Frau bezüglich ihres<br />

Mannes und kannte den wahren Sachverhalt. <strong>Al</strong>lāh (t) ist gerecht und erlaubt nicht, dass<br />

menschliche Bräuche und Anmaßungen die unveräußerlichen Rechte Seiner schwächeren<br />

Geschöpfe einengen. Er hörte gleichermaßen den Standpunkt sowohl der Frau als auch ihres<br />

Mannes und erfasste mit Seiner Weisheit die Absichten beider. Der Dual kann sich auch auf die<br />

Frau und den Propheten beziehen, der vor der Offenbarung dieser Sura die Scheidung durch den<br />

Ẓihār zunächst für gültig erklärte. Ḫaula, auf deren Klage hin diese Verse offenbart wurden, stand<br />

ihr Leben lang unter den Gefährten des Propheten in hohem Ansehen. Er hört die Klage und sieht<br />

das Leid eines jeden und hilft ihm in seiner Not. (ÜB)<br />

Diejenigen von euch, die sich von ihren Frauen scheiden, indem sie sagen: ”Du bist mir<br />

(verboten) wie der Rücken meiner Mutter“, (irren; denn) ihre Mütter sind sie nicht; ihre<br />

Mütter sind einzig jene, die sie geboren haben; und sie äußern da nur Worte, die unziemlich<br />

und unwahr sind; doch wahrlich, <strong>Al</strong>lāh ist Tilger der Sünden, <strong>Al</strong>lvergebend. (58:2) Und jene<br />

nun, die ihre Frauen Mütter nennen und dann zurücknehmen möchten, was sie gesagt haben<br />

- (die Buße dafür) ist die Befreiung eines Sklaven, bevor sie einander berühren. Dies (wird<br />

euch gesagt), um euch zu ermahnen. Und <strong>Al</strong>lāh ist dessen wohl kundig, was ihr tut. (58:3)<br />

Wer aber keine Möglichkeit (zur Freilassung eines Sklaven) findet, (soll) dann zwei Monate<br />

hintereinander fasten, bevor sie einander berühren. Und wer es nicht vermag, (soll) dann<br />

sechzig Arme speisen. Dies (soll so sein), damit ihr an <strong>Al</strong>lāh und Seinen Gesandten glaubt.<br />

Das sind die Schranken <strong>Al</strong>lāhs; und den Ungläubigen wird eine qualvolle Strafe zuteil sein.<br />

(58:4)<br />

58:2 - Zu diesem Vers vgl. oben 58:1 und die Anmerkung dazu. Diese genannte Form des Ẓihār,<br />

die der Qur’ān vor mehr als 1400 Jahren abgeschafft hat, wird leider immer wieder von manchen<br />

Männern gegenüber ihren Frauen verwendet (vgl. unten 58:3 und die anmerkung dazu). Denn bis<br />

heute erklären sie gelegentlich in einem Familienstreit ihre Frau zu ihrer Mutter, Schwester oder<br />

Tochter. Die schamlose Gleichstellung der Ehefrau mit der Mutter macht sie nicht zur Mutter. Nur<br />

diejenige ist die Mutter eines Menschen, die ihn geboren hat, und nur sie genießt die daraus<br />

resultierende Stellung. Solche Worte sind in der Tat unwahr und unanständig, da sie der Frau<br />

gegenüber unfair und einer anständigen Gesellschaft unangemessen sind. (vgl. dazu 4:99; 22:60).<br />

Würde <strong>Al</strong>lāh (t) in Seiner Barmherzigkeit nicht über unsere Schwächen und einige unserer<br />

Beweggründe hinwegsehen, dann wäre ein solches Verhalten unentschuldbar. In den nächsten<br />

Versen weist Er uns einen Weg zur Wiedergutmachtung; denn Er möchte das Falsche von uns<br />

nehmen und uns durch Seine Vergebung eine Gelegenheit zur Besserung geben. (ÜB)<br />

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