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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

Götzenkult begehen könnten. Nachdem aber die Muslime in ihrem Verständnis von Tauḥīd<br />

gestärkt und dieser in ihrem Bewustsein und ihren Herzen fest verwurzelt war, wurde dieses<br />

Verbot als nicht langer notwendig aufgegeben, so dass es heute empfohlene Praxis für die<br />

Muslime ist, Gräber zu besuchen, um für die Vers<strong>to</strong>rbenen zu beten und ans Jenseits erinnert zu<br />

werden. Die andere Form des Nasḫ ist subtiler und forderte den Scharfsinn der frühen Gelehrten<br />

bis an ihre Grenzen heraus. Dabei handelt es sich um Texte, die frühere aufheben oder<br />

modifizieren, ohne im Text selbst darzulegen, dass dies der Fall ist. Die Gelehrten haben dafür<br />

eine Vielzahl von Beispielen gegeben, einschließlich der zwei Verse in Sura <strong>Al</strong>-Baqara, die<br />

unterschiedliche Anweisungen bezüglich der Zeitspanne angeben, während derer Witwen (nach<br />

dem Tode ihres Mannes) aus dem Nachlaß unterhaltsberechtigt sind (2:240 und 234). Und in der<br />

Fachliteratur gibt es das Fallbeispiel, in dem der Prophet, <strong>Al</strong>lāhs Segen und Friede auf ihm, als er<br />

von Krankheit gezwungen im Sitzen betete, die Gefahrten aufforderte, ebenfalls im Sitzen hinter<br />

ihm zu beten. Dieser Ḥadīṯ wird vom Imam Muslim überliefert. Und doch finden wir einen<br />

anderen Ḥadīṯ, ebenfalls bei Imam Muslim, welcher einen Fall belegt, in dem die Gefährten<br />

stehend hinter dem Propheten (a.s.s.) beteten, während dieser das Gebet sitzend verrichtete. Der<br />

offenbare Widerspruch wurde durch eine sorgfältige Analyse der Chronologie gelöst, welche<br />

zeigte, dass der zuletzt genannte Fall nach dem erstgenannten stattfand und deshalb darüber<br />

Vorrang genießt. (Der Morgenstern 4/97) (vgl. 13:39; 16:101 und die Anmerkung dazu).<br />

2:107 - Dieser Vers bezieht sich eindeutig darauf, dass die Juden ihre außerordentliche Stellung<br />

als Vorkämpfer des göttlichen Glaubens an die Muslime verlieren sollten. Die Klugen unter den<br />

Juden konnten durchaus voraussehen, dass die Aufhebung einiger in der Thora enthaltener Gebote<br />

und ihre Ersetzung durch andere im Qur’ān von weittragender Bedeutung war, weil das ein<br />

deutliches Signal für die Berufung einer neuen Gemeinde zum geistigen Führer der Menschheit<br />

war, was sie nicht hinnehmen konnten. Darum wird ihnen hier gesagt, dass die Herrschaft über die<br />

Himmel und die Erde allein bei <strong>Al</strong>lāh (t) ist und dass Er jederzeit einer Gemeinschaft eine<br />

ehrenvolle Aufgabe entziehen kann, um sie einer anderen zu übertragen. Niemand darf Ihn wegen<br />

dieser Entscheidung zur Rechenschaft ziehen oder eine solche Entscheidung in Frage stellen.<br />

(ÜB)<br />

Oder wollt ihr euren Gesandten ausfragen, wie früher Moses ausgefragt wurde? Und wer<br />

den Unglauben gegen den Glauben eintauscht, der ist gewiss vom rechten Weg abgeirrt.<br />

(2:108)<br />

2:108 - Moses (a.s.) wurden durch die Kinder Israels hinterlistige und unangebrachte Fragen<br />

gestellt. Die Muslime werden davor gewarnt, diesem schlechten Beispiel nachzuahmen. In<br />

Angelegenheiten der Offenbarung können Fragen zu einer harten, aber auch unangenehmen<br />

Gesetzgebung führen (vgl. 16:124 und die Anmerkung dazu).<br />

Viele von den Besitzern des Buches möchten euch - nachdem ihr gläubig geworden seid -<br />

gern wieder zu Ungläubigen machen, aus Neid in ihren Seelen, nachdem ihnen die Wahrheit<br />

klar gemacht wurde. Doch vergebt und seid nachsichtig, bis <strong>Al</strong>lāh Seine Entscheidung<br />

ergehen lässt. Wahrlich, <strong>Al</strong>lāh hat zu allem die Macht. (2:109) Und verrichtet das Gebet und<br />

gebt die Zakāh, und was ihr für euch an Gutem vorausschickt, das werdet ihr bei <strong>Al</strong>lāh<br />

vorfinden. Wahrlich! <strong>Al</strong>lāh sieht wohl, was ihr tut. (2:110)<br />

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