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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

dass für den Fall, dass eine Person sich Muslim nennt und trotzdem nicht die Entscheidung des<br />

Propheten akzeptiert, die Sache mit dem Schwert entschieden wird. Nachdem er das gesagt hatte,<br />

erschlug er den Heuchler mit seinem Schwert. Die Angehörigen des Erschlagenen berichteten<br />

dem Propheten (a.s.s.) von dem Vorfall, woraufhin aus diesem Anlaß der Vers offenbart wurde.<br />

Mit diesem Vers ist deutlich gemacht worden, dass es, um ein wirklicher Muslim zu werden, nicht<br />

ausreicht, strittige Fälle dem Propheten (a.s.s.) zur Entscheidung vorzulegen oder sie mit Hilfe der<br />

Gesetzgebung des Propheten lösen zu lassen. Es ist darüber hinaus erforderlich, dass man,<br />

nachdem eine Entscheidung getroffen worden ist, vollkommen mit ihr zufrieden ist. Zwar ist es<br />

erforderlich, dass man ein Gefühl von Unzufriedenheit im Herzen hat, wenn die Entscheidung<br />

unvorteilhaft ausgefallen ist; doch sollte man sowohl verstandesmäßig als auch vom Standpunkt<br />

der islamischen Grundsätze her keine Einwände gegen sie haben. Die Rechtsgelehrten haben aus<br />

diesem Vers gefolgert, dass man sich selbst außerhalb der Grenzen des Islam stellt, wenn man<br />

Zweifel gegenüber einer Entscheidung des Propheten (a.s.s.) hat oder es ablehnt, diese zu<br />

akzeptieren. Natürlich darf man darüber diskutieren, ob eine Vorschrift wirklich vom Propheten<br />

(a.s.s.) selbst gegeben worden ist, und wenn ja, was ihr Sinn und ihre Bedeutung ist. Doch sobald<br />

es außer Zweifel steht, dass der Prophet diese Vorschrift wirklich gegeben hat, sollte es keine<br />

weitere Fragerei darüber geben. (Nia) Die Entscheidung <strong>Al</strong>lāhs darüber im Qur’ān wurde im 4.<br />

Jahr n.H. in <strong>Al</strong>-Madīna offenbart. (vgl. dazu 4:80).<br />

Und hätten Wir ihnen vorgeschrieben: ”Tötet euch selbst oder verlasst eure Häuser!“, so<br />

würden sie es nicht tun, ausgenommen einige wenige von ihnen; hätten sie aber das getan,<br />

wozu sie aufgefordert worden waren, so wäre es wahrlich besser für sie gewesen und<br />

stärkend (für ihren Glauben). (4:66) Dann würden Wir ihnen gewiss einen großen Lohn von<br />

Uns aus geben (4:67); und Wir würden sie sicher auf den geraden Weg leiten. (4:68) Und<br />

wer <strong>Al</strong>lāh und dem Gesandten gehorcht, soll unter denen sein, denen <strong>Al</strong>lāh Seine Huld<br />

gewährt, unter den Propheten, den Wahrhaftigen, den Zeugen und den Rechtschaffenen -<br />

welch gute Gefährten! (4:69) Derart ist eine Gnade von <strong>Al</strong>lāh, und <strong>Al</strong>lāh genügt als<br />

<strong>Al</strong>lwissender. (4:70)<br />

4:66-68 - Der Prophet (a.s.s.) wusste, dass es unter seinen Anhängern einige gab, die die<br />

schwersten Aufgaben tatkräftig anpacken würden, falls sie ihnen vorgeschrieben würden. Er<br />

wusste aber zugleich, dass die Religion nicht nur für diese besondere Minderheit aus der gesamten<br />

Menschheit gemacht wurde. Da <strong>Al</strong>lāh (t) die Natur des Menschen, den Er erschaffen hat, genau<br />

kennt, schrieb Er ihm in der Religion, die für alle Menschen gemacht ist, nur das vor, was leicht<br />

erreichbar ist, wenn dazu der Entschluss gefasst wird, und der Wille, <strong>Al</strong>lāh (t) zu gehorchen,<br />

unerschütterlich fest steht. Tiefgläubige Menschen opfern bereitwillig ihr Leben, ihre Heimat und<br />

alles, was ihnen lieb und teuer ist, für <strong>Al</strong>lāhs Sache. Wer keinen solchen starken Glauben hat,<br />

sollte zumindest das tun, was ein treues Mitglied jeder Gesellschaft tun würde, nämlich sich mit<br />

seinen Zweifeln und Zwistigkeiten an das Oberhaupt dieser Gesellschaft wenden und bereitwillig<br />

seiner Entscheidung zustimmen. Ein scharfer Gegensatz besteht zwischen den Heuchlern, die<br />

nicht einmal das tun wollen, und den wahrhaft gläubigen Männern und Frauen, die freiwillig ihr<br />

Leben opfern würden. Die Bezugnahme auf die Aufopferung des Lebens für die Verteidigung des<br />

Glaubens und der Freiheit enthält einen Hinweis auf den langen Abschnitt, der mit Vers 71<br />

beginnt und vom Kampf in <strong>Al</strong>lāhs Weg handelt. Die Heuchler haben einerseits nicht Mut genug,<br />

dem Islam offen gegenüberzutreten, und andererseits wagen sie nicht, auf die materiellen Vorleile<br />

zu verzichten, die sie durch die muslimische Gesellschaft erlangen. Hier werden sie darauf<br />

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