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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

Und wenn <strong>Al</strong>lāh nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären<br />

gewiss Klausen, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen der Name <strong>Al</strong>lāhs desöfteren<br />

genannt wird, niedergerissen worden. Und <strong>Al</strong>lāh wird gewiss dem zum Sieg verhelfen, der<br />

für Seinen Sieg eintritt. <strong>Al</strong>lāh ist wahrlich <strong>Al</strong>lmächtig, Erhaben. (22:40)<br />

22:39-40 - Im obigen Vers 22:38 verteidigt <strong>Al</strong>lāh (t) jene, die gläubig sind. In diesem Versblock<br />

aber lässt Er sie nicht tatenlos mit gebundenen Händen gegenüber ihrem Feind stehen, sondern<br />

erteilt ihnen die Erlaubnis, sich selbst zu verteidigen, und erklärt dazu, dass Er ihnen mit Seiner<br />

Hilfe beistehen würde. Damit hier den Muslimen kein Vorwurf gemacht wird, sie seien ein<br />

agressives Volk, erklärt der Qur’ān ergänzend den Grund der göttlichen Unterstützung und der<br />

Erlaubnis zur Verteidigung. Die hier erwähnte Vertreibung aus der Heimat ist ein Hinweis darauf,<br />

dass dieser Teil der Sura in <strong>Al</strong>-Madīna offenbart wurde. Hiernach folgt das göttliche Gesetz über<br />

den ewigen Kampf der Menschen gegeneinander, um Werte und Normen des menschlichen<br />

Lebens zu verteidigen. Dazu wird nur ein Beispiel erwähnt, nämlich, dass - "wenn <strong>Al</strong>lāh nicht die<br />

einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte, so wären gewiss Klausen, Kirchen,<br />

Synagogen und Moscheen, in denen der Name <strong>Al</strong>lāhs desöfteren genannt wird, niedergerissen<br />

worden." Diejenige siegreiche Schar unter den Kampfparteien ist nur die, die sich für <strong>Al</strong>lāhs<br />

Sache eingesetzt hatte. Hier dann wird <strong>Al</strong>lāh gewiss demjenigen zum Sieg verhelfen, der für<br />

<strong>Al</strong>lāhs Sieg eintritt. Dies bedeutet, dass die Verteidigung der Religionsfreiheit der wichtigste<br />

Grund zum bewaffneten Widerstand ist (vgl. 2:193). Der his<strong>to</strong>rische Hintergrund war wie Folgt:<br />

<strong>Al</strong>s einige der Gläubigen, nachdem sie zahlreicher in Makka geworden waren, an Rache für die<br />

ihnen zugefügten Schäden dachten, erwiderte der Prophet (a.s.s.): ”Ubt euch in Geduld; denn mir<br />

ist nicht erlaubt, zurückzuschlagen.“ Dann aber wurde dieser Vers offenbart, der die Gegenwehr<br />

erlaubt, nachdem sie ihnen in siebzig Versen im Qur’ān untersagt worden war. ‘Abdullāh Ibn<br />

‘Abbās berichtete, dass diese Worte unmittelbar nach dem Aufbruch des Propheten (a.s.s.) nach<br />

<strong>Al</strong>-Madīna, das heißt zu Beginn des 1. Jahres der Hiǧra, offenbart wurden. Ibn ‘Abbās berichtete<br />

ferner: ”<strong>Al</strong>s der Prophet aus Makka vertrieben wurde, sagte Abū Bakr: »Sie haben ihren<br />

Propheten vertrieben, sie werden sicherlich zugrundegehen«. Und als dieser Vers offenbart wurde,<br />

sagte Abū Bakr weiter: »Ich wusste, dass es zum Kampf kommen würde.«“ (Na, Ti) Der<br />

Grundsatz des Kampfes zur Selbstverteidigung wurde weiter in 2:190-193 ausgeführt, die etwa<br />

ein Jahr später offenbart wurde. (vgl. 2:251; 8:72; 9:5, 20-22, 29; 16:41-42; 22:25, 39-40, 58-60;<br />

42:37 und die Anmerkungen dazu).<br />

Jenen, die, wenn Wir ihnen auf Erden die Oberhand gegeben haben, das Gebet verrichten<br />

und die Zakāh entrichten und Gutes gebieten und Böses verbieten, (steht <strong>Al</strong>lāh bei). Und<br />

<strong>Al</strong>lāh bestimmt den Ausgang aller Dinge. (22:41)<br />

22:41 - Hier handelt es sich um die Verhaltensweise der muslimischen Sieger, die ihren Sieg und<br />

ihre Oberhand nur <strong>Al</strong>lāh (t) zu verdanken; sie feiern ihren Sieg durch verrichten des Gebets und<br />

entrichten der Zakāh aus ihrem eigenen Vermögen - obwohl sie für die Sache ihres Herrn<br />

gekämpft haben. Zur Verrichtung des Gebets gehört die Verbeugung und die Niederwerfung vor<br />

dem Angesicht <strong>Al</strong>lāhs. Wenn wir derartige Verhaltensweise der muslimischen Sieger, die<br />

übrigens im Laufe der islamischen Geschichte von den muslimischen Kämpfern praktiziert<br />

worden war, mit dem Brauchtum der nicht-muslimischen Kämpfer, die ihren Sieg mit Tanz, Sekt<br />

und Vergewaltigung von Frauen feiern, so finden wir einen gewaltigen Unterschied zwischen<br />

beiden Parteien.<br />

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