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Tafsir Al-Qur'an Al-Karim (monolinguale Ausgabe) - Way to Allah

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Tafsīr <strong>Al</strong>-Qur’ān <strong>Al</strong>-Karīm<br />

31:15 - Das Gebot, die Eltern zu ehren und gut zu ihnen zu sein, kommt in der Sunna des<br />

Propheten (a.s.s.) und im Qur’ān immer wieder vor (vgl. 6:151; 17:23). Die Mutter genießt dabei<br />

eine besondere gütige Behandlung. Es wurde überliefert, dass ein Mann seine Mutter auf den<br />

Schultern trug beim Umschreiten der <strong>Al</strong>-Ka‘ba. Dann fragte er den Propheten: ”Habe ich damit<br />

meine Schuldigkeit ihr gegenüber abgetan?“ Der Prophet (a.s.s.) antwortete: ”Nein! Nicht einmal<br />

für einen ihrer Seufzer!“ <strong>Al</strong>so nicht einmal für einen Seufzer während ihrer Schwangerschaft oder<br />

Entbindung. Nicht nur die Schwangerschaft war die einzige Last für die Mutter; denn die<br />

Entwöhnung des Kindes erfordert vierundzwanzig Monate, d.h. noch mehr als die Zeitdauer der<br />

Schwangerschaft von durchschnittlich neun Monaten. Die Gelehrten sind von dieser qur’ānischen<br />

Frist ausgegangen, dass sie für eine Frühgeburt die Stillzeit mit den fehlenden Monaten der<br />

Schwangerschaft verlängern müssen; Beispiel: Bei siebenmonatiger Schwangerschaft beträgt die<br />

Stillzeit des Kindes 24+2= 26 Monate. Nach einigen Gelehrten bezeichnet der Begriff<br />

"Entwöhnung" die gesamte Zeitspanne von Empfängnis, Schwangerschaft, Geburt und frühe<br />

Kindheit, das heißt, die Zeit, in der ein Kind völlig von der Mutter abhängig ist (vgl. 46:15). Aus<br />

diesen Worten werden auch rechtliche Bestimmungen bezüglich der Milchverwandtschaft<br />

hergeleitet, die die Heirat unter Milchgeschwister ausschließt (vgl. 2:233). Die Dankbarkeit<br />

gegenüber den Eltern, die ihren Beitrag zu unserer Entstehung geleistet haben, ist hier sozusagen<br />

ein Begleitumstand unserer Dankbarkeit <strong>Al</strong>lāh (t) gegenüber (vgl. 17:23-24). Unser Prophet<br />

(a.s.s.) hat gesagt: ”Ein Geschöpf ist zu keinem Gehorsam gegenüber seinen Mitmenschen<br />

verpflichtet, wenn er dadurch gegenüber <strong>Al</strong>lāh Ungehorsam leistet.“ Der Gehorsam gegenüber<br />

den Eltern ist zwar eine gütige Behandlung, gilt aber nur in weltlichen Dingen. Ihre Aufforderung<br />

zur Beigesellung <strong>Al</strong>lāhs muss aber kategorisch abgelehnt werden. Dennoch bleibt das Gebot der<br />

gütigen Behandlung für die Eltern weiterhin unberührt. (vgl. 29:8 und die Anmerkung dazu).<br />

”O mein Sohn, hätte es auch nur das Gewicht eines Senfkorns und wäre es in einem Felsen<br />

oder in den Himmeln oder in der Erde, <strong>Al</strong>lāh würde es gewiss hervorbringen. Wahrlich,<br />

<strong>Al</strong>lāh ist Gnädig, Kundig. (31:16) O mein Sohn, verrichte das Gebet und gebiete Gutes und<br />

verbiete Böses und ertrage geduldig, was dich auch treffen mag. Das ist wahrlich eine Stärke<br />

in allen Dingen. (31:17) Und weise den Menschen nicht verächtlich deine Wange und<br />

schreite nicht ausgelassen (in Übermut) auf Erden; denn <strong>Al</strong>lāh liebt keine eingebildeten<br />

Prahler. (31:18) Und schreite gemessenen Schrittes und dämpfe deine Stimme; denn<br />

wahrlich, die widerwärtigste der Stimmen ist die Stimme des Esels.“ (31:19)<br />

31:16 - Nach dem Einschub in 31:14-15 wird hier die Ermahnung Luqmāns an seinen Sohn in<br />

31:13 (s. die Anmerkung dazu) fortgesetzt. Ein Senfkorn ist ein winziges Ding, dem man keine<br />

Wichtigkeit beimessen kann. Dies ist aber nicht der Fall bei <strong>Al</strong>lāh (t), Der mit Seiner <strong>Al</strong>lmacht<br />

solche winzigen Dinge hervorbringt, wo sie sich auch immer befinden, seien sie in einer<br />

Felsspalte verborgen oder irgendwo in den weiten und breiten Himmeln versteckt sind. D.h., was<br />

für den Menschen unerreichbar ist, ist für <strong>Al</strong>lāh (t) nah, und was für den Menschen unmöglich ist,<br />

ist für <strong>Al</strong>lāh (t) immer möglich. (vgl. 34:3-6 und die Anmerkung dazu).<br />

31:17 - Der Mensch braucht stets in allen Lebensphasen den Beistand des Schöpfers. Um die<br />

Verbindung mit Ihm herstellen zu können, muss man das Gebet verrichten und darin um sein<br />

Anliegen beten und bitten. Für einen gläubigen Menschen genügt es nicht, seinen Glauben allein<br />

durch das Gebet zu bestätigen. Dies wäre ein <strong>to</strong>ter Glaube. Vielmehr muss der Betende in Aktion<br />

treten und dynamisch für das Heil auf Erden mitwirken. (vgl. dazu den Titel: "Was ist Islam?",<br />

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