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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

„Nun, das werden wir sicher auch nicht herausfinden, wenn wir ihn jetzt<br />

schon Ex gehen lassen.“<br />

„Er hat Recht. Wir müssen einfach sicher gehen, gerade bei ihm. Dann<br />

können wir ihn immer noch entsorgen.“<br />

„Sicher. Wie kommen wir da raus?“<br />

„Das lass mal meine Sorge sein, ich mache das schon. Sind wir uns<br />

einig? Noch wird er gebraucht?“<br />

„.... Okay, diesmal geht er noch nicht Ex.“<br />

*****<br />

Plötzlich knackte es in den Lautsprechern. „Nummer 3. Wenn du nicht endlich nach-<br />

gibst, wirst du Nummer 8 in die Kiste begleiten.“ Wohl jeder im Kerker hielt die Luft an.<br />

Sawyer erhielt hier, warum auch immer, eine einmalige Chance. Es dauerte ein paar<br />

Sekunden, bis die Worte und vor allem deren Bedeutung in Sawyers schmerzumnebeltes Ge-<br />

hirn vordrangen. In seinem Kopf war nur noch Platz für: Ich kann nicht mehr. <strong>Die</strong>ser Ge-<br />

danke kämpfte ununterbrochen damit, die Herrschaft über: Ich geb nicht auf. zu bekommen.<br />

Krampfhaft versuchte er, sich noch einmal zu Konzentrieren. Und dann ging ihm auf, was<br />

diese Drohung bedeutete. Kate erstarrte in ihren Fesseln und sah zu Sawyer hoch. „Bitte.“<br />

Sawyer legte den Kopf in den Nacken und versuchte krampfhaft, sich zu Konzentrieren.<br />

Wenn er mit in die Kiste musste, war es möglich, dass Kate es eine kleine Weile ertragen<br />

würde ... „Wirst du jetzt gehorchen?“ Sawyer schloss kurz die Augen. Dann sah er Kate an.<br />

Entschlossen schüttelte er den Kopf.<br />

Kate schluchzte auf vor Erleichterung. Sie hatte keine Ahnung, ob sie es in seinen<br />

Armen ertragen würde, dort zu liegen. Aber sie wusste, alleine würde sie es nicht überstehen.<br />

Jetzt ging die Kerkertür auf und zwei Wachen betraten den Raum. Zielstrebig gingen sie zu<br />

dem Gestänge, an dem Sawyer hing und lösten das Seil, das den jungen Mann in seiner<br />

hängenden Position hielt. Langsam ließen sie ihn zu Boden gleiten und nahmen ihm den<br />

widerlichen Knebel aus dem Mund. Dann griffen sie rücksichtslos Sawyers gefesselte Hand-<br />

gelenke. <strong>Die</strong> Bewegung ließ Sawyer aufschreien vor Schmerz. Er wünschte, sie hätten den<br />

Knebel länger in seinem Mund gelassen. Kate schnitt Sawyers Aufschrei ins Herz. Sie be-<br />

obachtete, wie man ihm die Ledermanschetten abnahm. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ver-<br />

suchte er, seine Arme ganz vorsichtig zu bewegen. Einer der Wachen drückte ihm eine<br />

Flasche Wasser in die Hand und Sawyer trank gierig ein paar Schlucke. Dann wurde er auf<br />

die Beine gezerrt, was ihm erneut einen leisen Schmerzensschrei entlockte. Krampfhaft biss<br />

er die Zähne zusammen und hielt sich an dem Reck fest, um nicht sofort wieder zusammen zu<br />

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