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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Minuten später wieder betrat, wusste Locke ohne hinzusehen, dass alle Augen auf ihm ruhten.<br />

Er schleppte sich zu seinem Bett zurück, wurde kommentarlos wieder fixiert, bis auf die<br />

rechte Hand. <strong>Die</strong> nächste, die befreit wurde, war Allison. Dass sie gezwungen war, nackt<br />

herumzulaufen, versuchte die Ärztin verzweifelt zu ignorieren. Wenn sich auch jeder einzelne<br />

nach Kräften beeilte, war die Wartezeit, bis man selbst endlich an der Reihe war, eine einzige<br />

Qual. Heather biss sich auf die Lippen, um zu verhindern, dass ihr die flehentliche Bitte ent-<br />

schlüpfte, endlich zur Toilette zu dürfen. Ihre Welt war auf das verzweifelte Drängen ihrer<br />

Blase reduziert. Nicht einmal die Beine zusammen pressen zu können, machte die Qual noch<br />

größer. Soweit es die Fixierung zuließ, wand die junge Frau sich in ihren Fesseln. Endlich,<br />

endlich war sie an der Reihe. Dass sie nackt war, machte der Lehrerin schon nichts mehr aus.<br />

Nur noch die Toilette zählte. Abby war als nächste an der Reihe. Ungeheuer erleichtert ver-<br />

suchte sie möglichst schnell zu gehen, konnte es aber nicht, weil sie befürchtete, dann den<br />

Urin nicht mehr halten zu können. Außerdem wollten ihre so lange fixierten Beine ihr nicht so<br />

recht gehorchen. Endlich. Inzwischen wäre es der jungen Frau auch egal gewesen, wenn die<br />

Wache mitgekommen wäre. Vor Erleichterung und Dankbarkeit flossen ein paar Tränen, als<br />

endlich das Gefühl der Erleichterung einsetzte.<br />

Als schließlich auch der letzte Gefangene erleichtert und zum Teil Schweiß gebadet<br />

von den doch noch erheblichen Schmerzen gerade in den Füßen wieder im Bett lag, gab es<br />

Frühstück. Der Kaffee wurde von allen Gefangenen skeptisch angestarrt. <strong>Die</strong> Angst, wieder<br />

so lange warten zu müssen, bis man auf die Toilette durfte, war grausam. Schließlich überwog<br />

aber bei allen der Wunsch, etwas anderes als Wasser zu bekommen. Nicht nur Abby hatte<br />

ungeheure Dankbarkeit empfunden, als sie endlich den erlösenden Raum erreicht hatte, an<br />

den sie schon seit Stunden alle krampfhaft gedacht hatten. House sah klar. - Großartig. Jetzt<br />

sind wir den Arschlöchern schon dankbar, weil sie uns unsere Grundbedürfnisse erledigen<br />

lassen. - dachte er total genervt. Mulder überlegte - Wir können nur hoffen, dass denen diese<br />

eine Lektion ausreichend erscheint. So willig haben wir uns alle noch nicht abführen lassen,<br />

die echte Dankbarkeit stand jedem von uns ins Gesicht geschrieben. Wir können uns noch<br />

freuen, dass sie nicht auf ein Dankeschön bestanden. - Er trank einen Schluck Kaffee und sah<br />

zu Dana herüber. „Wunderbar, Kaffee zu bekommen, was?“ Dana lächelte. „Allerdings. Und<br />

belegte Sandwiches sind auch nicht zu verachten.“ „Der Kaffee ist richtig gut, dafür lohnt es<br />

sich fast, ein paar Stunden fixiert zu sein.“, seufzte Gil voll Wohlbehagen. „Wann sie uns<br />

wohl wieder in die Zellen bringen? Irgendwie habe ich den eigenartigen Wunsch, dorthin<br />

zurück zu kommen.“, erklärte Heather mit leicht belegter Stimme. Es kam der jungen Frau<br />

eigenartig vor, dass sie sich in die Zelle zurück sehnte. Mulder hätte ihr dazu einiges erklären<br />

können. „Zuckerbrot und Peitsche.“, ließ sich Gibbs vernehmen. „Wahrscheinlich ist das<br />

einer der Zwecke der Übung.“, wandte Mulder sich an Heather. „Wir sollen unsere Käfige als<br />

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