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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

der Annahme, dass unsere Freunde es für Verschwendung halten, uns eine Lokalanästhesie zu<br />

bringen.“ Der Wachposten, der House im Auge behielt, grinste zustimmend. Jake sah House<br />

an und nickte ergeben. „Schon okay. Mach nur. Ich werd schon klar kommen.“ Er biss die<br />

Zähne zusammen, um sich gegen das kommende zu Wappnen. House sah die Wache an, die<br />

bei ihm stehen geblieben war. Dann sagte er knapp: „Sir, halten Sie seinen Arm fest, okay.“<br />

Erstaunlicherweise trat der Wachmann sofort neben Jakes Bett und beugte sich über<br />

diesen. Er griff sich den linken Arm und hielt ihn eisern fest. <strong>Die</strong> nächsten zehn Minuten<br />

wurden für Jake sehr unangenehm. Als House begann, die tiefe Wunde mit einer anti-<br />

bakteriellen Lösung mehr als gründlich zu reinigen, war Jake froh, dass sein Arm festgehalten<br />

wurde. Er war sicher, er hätte ihn nicht still halten können. Als House sich systematisch in die<br />

Tiefe arbeitete, brach Jake der blanke Schweiß aus und er wand sich keuchend auf dem Bett.<br />

Seine andere Hand krallte sich um einen der Gitterstäbe seines Käfigs. Der Wachmann packte<br />

fester zu und House bemühte sich, Jakes schmerzgequältes Wimmern zu überhören.<br />

Normalerweise hätte man bei einer solchen Wunde eine leichte Schlafnarkose oder<br />

wenigstens eine starke Lokalanästhesie verwendet, um dann die Wunde zu reinigen, wenn der<br />

Patient nichts mehr merkte. Jake musste so da durch, egal, wie weh es auch tat. Als er glaubte,<br />

es nicht länger aushalten zu können ohne loszubrüllen vor Schmerzen erklärte House schließ-<br />

lich: „So, das hätten wir. Nun erhol dich mal ein wenig, bevor wir des Dramas zweiten Akt in<br />

Angriff nehmen.“ Jake lag keuchend und heftig mit den Zähnen klappernd da und fuhr sich<br />

mit der rechten, blutverschmierten Hand über das Gesicht, um Schweiß und Tränen wegzu-<br />

wischen. „Scheiße, verfluchte.“, keuchte er fix und fertig. House ließ den jungen Mann einige<br />

Minuten zu Atem kommen, dann begann er, einige Stellen der Wunde, wo die Zähne des<br />

Raubfisches besonders tief ins Gewebe eingedrungen waren, zu nähen. Jake zischte ab und zu<br />

auf, lag aber, wohl mehr vor Schwäche als durch seinen Willen, still. Endlich war auch das<br />

fertig und House legte dem jungen Mann einen festen Verband an. Nun sah er sich den Riss<br />

an Jakes Hand an, reinigte auch diesen und schloss ihn schließlich ebenfalls mit ein paar<br />

Stichen, legte auch hier einen kleinen Verband an. Dann zog er eine Spritze mit dem bei-<br />

liegenden Breitbandantibiotikum auf und verabreichte Jake 300 mg. „So, mehr kann ich nicht<br />

machen. Bleib liegen, ruh dich aus, falls sie dich lassen und lass in Zukunft die Finger von<br />

Muränen und Haien.“<br />

*****<br />

Booth spürte, dass er über holprigen Untergrund gefahren wurde. Dann stoppte der<br />

Wagen, in dem er saß und Booth wurde vorsichtig heraus gezogen. Er erwartet, dass man ihm<br />

die Kopfhörer und die Augenbinde abnehmen würde, aber das passierte nicht. Stattdessen<br />

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