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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

selbst vollkommen überrascht. Er versuchte, sich darüber klar zu werden, ob die Gefühle, die<br />

er plötzlich empfand, auf die Stresssituation hier zurück zu führen waren, oder ob er das<br />

schon lange empfand, es nur nie gemerkt hatte, oder nicht hatte merken wollen. Sich mit den<br />

Händen das Wasser aus dem Gesicht streifend musste er zugeben, dass er wohl schon länger<br />

mehr für Bones empfunden hatte, als ihm selbst klar gewesen war. Himmel, dass durfte sie<br />

nicht erfahren. Sie würde ihn nur noch auf den Arm nehmen. Und falls sie hier lebend raus<br />

kommen sollten, würde er sich schnellstens etwas einfallen lassen müssen, um diese Gefühle<br />

wieder aus dem Kopf zu bekommen. Das fehlte auch noch. Er, Seeley Booth, verliebt in<br />

Bones. Der FBI Agent schüttelte entschieden den Kopf. Das kam gar nicht in Frage. Er stieg<br />

unter der Dusche hervor und trocknete sich ab. Dann wickelte er sich das Handtuch um die<br />

schlanke Hüfte und ging ins Schlafzimmer zurück. Als er an Tempes Bett stand und auf die<br />

junge Frau herunter sah, die heute fast vor seinen Augen grausam umgebracht worden wäre,<br />

musste Booth jedoch zugeben, dass es zu spät war. Er liebte Bones, ob er wollte oder nicht.<br />

Entnervt setzte er sich ins Wohnzimmer und nahm sich eine Cola aus der Minibar.<br />

Wenn sie das je erfahren würde, konnte Booth sich warm anziehen. Wie konnte das nur an-<br />

gehen? Er versuchte, sich ins Gedächtnis rufen, seit wann er so für die Anthropologin<br />

empfand, aber er konnte sich nicht erinnern, das überhaupt vorher schon mal gefühlt zu<br />

haben. Wie lange er dort saß und nachdachte, war Booth gar nicht bewusst. Irgendwann hörte<br />

er eine leicht verschlafene Stimme rufen. „Booth? Wo bist du?“ Er stand auf und schlenderte<br />

ins Schlafzimmer. Lächelnd lehnte er im Türrahmen und sah zu Bones hinüber, die ihm ver-<br />

wirrt entgegen schaute. Ihm wären spontan ein paar Sachen eingefallen, die er jetzt gerne ge-<br />

macht hätte. Kopfschüttelnd rief er sich selbst zur Ordnung. Bones saß im Bett, sah zu ihm<br />

und sagte leise: „Hey, ich dachte schon, du bist weg. Habe ich lange geschlafen?“ Booth blieb<br />

in der Tür stehen, lässig an den Rahmen gelehnt, und schüttelte den Kopf. „Nein, nicht sehr<br />

lange, falls mein Zeitempfinden noch einigermaßen funktioniert. Und, geht es wieder?“ Bones<br />

schlug die Bettdecke zurück und schwang die schlanken Beine aus dem Bett. <strong>Die</strong> kleinen<br />

Schnitte, die man ihr zugefügt hatte, hatten längst aufgehört zu bluten und auch die Biss-<br />

wunde an ihrem Oberarm, wo der Fisch ein kleines Stück Haut erwischt hatte, hatte nur kurz<br />

geblutet. Bones sah sich die Wunde an, die knapp unterhalb des kurzen Ärmels ihres Kittels<br />

lag und Booth konnte sehen, dass die junge Frau von einem Schauer geschüttelt wurde. Sie<br />

sah ihn an und sagte leise: „Wenn Locke nicht gewesen wäre ... Booth, war das Zufall oder<br />

...?“<br />

Rorschach und Co.<br />

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