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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

persönlich. Sie hatten sich drei, vier Mal bei Veranstaltungen getroffen. Skinner war ein Mann,<br />

mit dem Jen über kurz oder lang zusammen krachen würde, da war Jethro sich sicher. Ob wohl<br />

Tobias sich in die Ermittlungen eingebracht hatte? Tobias Fornell. Gibbs grinste erneut. Er<br />

dachte an so manchen Whiskey, den er mit Fornell getrunken hatte. Ohne es je zuzugeben,<br />

waren er und Fornell Freunde geworden im Laufe der Jahre. Fornell hatte Gibbs zweite Ehe-<br />

frau trotz intensiver Warnungen geheiratet und war inzwischen ebenfalls von dieser ge-<br />

schieden. Gibbs achtete Fornell als zuverlässigen und in seinem begrenzten Rahmen hilfs-<br />

bereiten FBI Agenten. Er hatte oft genug seine Kompetenzen überschritten, um Gibbs und<br />

seinem Team Unterstützung zukommen zu lassen. Der alte Konkurrenzkampf zwischen den<br />

Ermittlungsbehörden: CIA rümpfte über FBI und NCIS die Nasen, NCIS traute dem FBI nicht<br />

über den Weg, FBI empfand sich als sehr viel effektiver als NCIS. Gibbs war klar: In diesem<br />

Falle mussten die Behörden auf Gedeih und Verderb zusammen arbeiten.<br />

Booth, Seeley<br />

Zelle 2, Tag 1, 15.08 Uhr<br />

Status: Anzeichen von starker Unruhe, Atmungsfrequenz deutlich erhöht,<br />

Puls 105, erste Halluzinationen scheinen aufzutreten.<br />

Booth versuchte, an irgendetwas Schönes zu denken, um sich von seiner Lage abzu-<br />

lenken. Krampfhaft bemühte er sich, Parker vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen.<br />

Parker, wie er Fahrrad fahren lernte. Parker, wie er nach der Geburt vom Entbindungshelfer<br />

erstmals in Seeleys Arme gelegt worden war. Parker, wie er die ersten Schritte machte. Parker<br />

... Booth zuckte heftig zusammen. Schlagartig verdoppelte sich sein Atemrhythmus. Er<br />

lauschte angespannt und seine Hände, die bis eben entspannt auf seinem flachen Bauch geruht<br />

hatten, verkrampften sich erneut zu Fäusten. Da. Deutlich hörte Booth die verhasste Stimme<br />

Sergeant Abdul Rahims, des Verhörspezialisten der Taliban-Einheit, in deren Gefangenschaft<br />

Booth in Afghanistan geraten war. Jetzt schnauzte die Stimme ihn brutal an: „Steh gefälligst<br />

auf, du Penner, wenn ich mit dir rede. Los, beweg deinen Arsch in die Höhe, du<br />

amerikanisches Schwein.“ Booth lief ein Schauer über den Rücken. Zitternd stemmt er sich<br />

hoch, versuchte verzweifelt, den Ausgangspunkt der Stimme zu lokalisieren. Zwar sagte ihm<br />

sein gesunder Menschenverstand durchaus, dass Rahim nicht hier sein konnte, um ihn zu<br />

Schikanieren, zu Quälen, zu Foltern, aber er und seine Mitgefangenen in dem Lager hatten so<br />

verinnerlicht, auf die brutale Stimme Rahims zu hören, dass Booth sich dem auch hier nicht<br />

entziehen konnte. Kaum hatte er sich in die Höhe gestemmt, fuhr Rahims Stimme ihn erneut<br />

an. „Du dreckiger, kleiner Bastard wirst mir sagen, wer euer nächstes Ziel ist. Und versuch erst<br />

gar nicht, <strong>mich</strong> zu belügen. Das würdest du sehr schnell bereuen.“ Booth stand zitternd in der<br />

Dunkelheit und atmete flach und unregelmäßig. Sein Kopf bewegte sich unruhig hin und her,<br />

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