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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Liege nieder. Nur noch kurz sah er zu Sara hinüber, etwas traurig und enttäuscht, dann lag er<br />

mit geschlossenen Augen da und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu kriegen.<br />

Akt 7: Lockes Ängste<br />

Wenn die Wunde nicht mehr wehtut, schmerzt die Narbe<br />

Berthold Brecht<br />

Locke hatte, wie alle anderen Gefangenen auch, zunehmend entsetzt den Verhören ge-<br />

lauscht. So viel menschliches Leid war hier schon zu Tage gekommen, dass seine eigene<br />

Geschichte kein allzu großes Aufsehen erregen würde, dachte er befreit. Als Sara und Gil<br />

geradezu erleichtert wieder in ihren Zellen angekommen waren, ertönte seine Nummer aus<br />

dem Lautsprecher. Das hatte ja kommen müssen, trotzdem zuckte Locke erschrocken zu-<br />

sammen. Jeder hier tat das inzwischen. John trat an die Tür und streckte ordnungsgemäß die<br />

Hände zum Fesseln hin. Augenblicke später fühlte er, wie sich die Handschellen kalt um seine<br />

Handgelenke legten. <strong>Die</strong> Zellentür ging auf und Locke wurde, an den Oberarmen gepackt, zur<br />

Plattform geführt. Ein Summen, und aus der unteren Etage hob sich der Lift und brachte einen<br />

Rollstuhl mit. Lockes Augen weiteten sich vor Entsetzen. Alles in ihm sträubte sich und doch<br />

wusste John, dass er in den Stuhl steigen musste. Und schon wurde er genau dort hingedrückt.<br />

Seine Hände wurden gelöst, nur, um Sekunden später an die Armlehnen des Rollstuhles ge-<br />

fesselt zu werden. Seine Beine wurden an die Fußhalter geschnallt. Das so schrecklich ver-<br />

traute Gefühl jagte ihm Schauer über den Rücken. Und nun ertönte die Lautsprecherstimme<br />

„Nummer 12. Du hast ebenfalls den Fehler gemacht, zu lügen. Allein auf dein Wort, jetzt die<br />

Wahrheit zu sagen, können wir uns leider nicht verlassen. Daher wirst du dir einen Partner<br />

suchen, der für deine Lügen bestraft wird.“<br />

Locke erstarrte. Das konnte doch wohl nicht ernst gemeint sein. „Das kann ich nicht.“,<br />

stieß er unwillkürlich hervor. „Nun, Nummer 12, wenn du dich außer Stande siehst, werden<br />

wir eine der Ladys für dich bestimmen.“ Locke keuchte erschrocken: „Nein, Sir, um Himmels<br />

Willen ....“, hervor. Und dann meldete sich Booth. „Hey, Locke, nimm <strong>mich</strong>.“ Es war, als<br />

hielte sogar der Lautsprecher kurz die Luft an. Dann folgten die nächsten Worte, diesmal<br />

nicht aus dem Lautsprecher, sondern aus dem Mund des Arztes. „Nummer 1, du hast den<br />

Wunsch, hier den Helden zu spielen? Das können wir unterstützen. An die Tür.“ Booth<br />

atmete tief durch, dann trat er an die Tür und wartete auf die Wachen. Als er die Schritte<br />

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