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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

sagen. Mit sanfter Stimme fragte sie: „Was haben sie dir erzählt?“ Jake zögerte einen<br />

Moment, bevor er antwortete: „Sie mussten nichts erzählen… Ich … Ich habe es gehört.“<br />

Tränen liefen über Jakes Wangen und er konnte nicht mehr weiter sprechen. „Gehört?“, fragte<br />

Heather verwirrt. Und dann dämmerte ihr endlich, was Jake so mitgenommen hatte. „Du<br />

meinst im Belohnungsraum?“, fragte sie nach, um sicher zu gehen. Jake nickte. - Oh Gott. -<br />

dachte Heather entsetzt. Wenn Jake ihre Schreie gehört hatte und was die Männer gesagt<br />

hatten, musste er glauben … „Jake, hör mir zu.“, sagte sie hastig. „Es ist nicht so wie du<br />

glaubst. Sie haben <strong>mich</strong> nicht vergewaltigt.“<br />

Jake hob ruckartig und Kopf und sah Heather verständnislos an. „Ich habe <strong>mich</strong> die<br />

ganze Zeit gefragt was das sollte, aber jetzt ist mir alles klar. Sie wollten dich quälen, nicht<br />

<strong>mich</strong>. Jake, glaube mir bitte, mir ist nichts passiert.“ Jake versuchte aus Heathers hastig<br />

hervorgebrachtem Wortschwall schlau zu werden. Hatten Mulder und House doch Recht ge-<br />

habt? „Aber… ich habe dich gehört. …Du hast geschrien … und geweint…“ Jetzt war es<br />

Heather, die Jake nicht in die Augen sehen konnte. <strong>Die</strong> Erinnerung daran, dass diese Männer<br />

sie angefasst und sie gezwungen hatten, sich auszuziehen, erfüllte sie mit Scham. „Sie haben<br />

<strong>mich</strong> glauben lassen, dass sie <strong>mich</strong> vergewaltigen würden. Sie haben <strong>mich</strong> aufs Bett geworfen<br />

und festgehalten. Dann… dann hat der eine meine Beine auseinander gezogen und der andere<br />

hat angefangen, seine Hose geöffnet …“ Heather konnte nicht verhindern, dass ihr bei der<br />

Erinnerung Tränen in die Augen traten. „Ich dachte, sie würden jeden Moment anfangen …<br />

Und dann haben sie <strong>mich</strong> plötzlich losgelassen. Einer der Typen hat <strong>mich</strong> ausgelacht und<br />

dann haben sie <strong>mich</strong> allein gelassen. Ich war verwirrt und ich hatte panische Angst, dass sie<br />

zurückkommen und weiter machen würden. Wie konnte ich nur so dämlich sein? Ich hätte<br />

erkennen müssen, was diese Show sollte. Es tut mir so leid, Jake. Wenn ich nicht so schwer<br />

von Begriff gewesen wäre, hätte ich dir schon vorhin sagen können, dass mir nichts passiert<br />

ist.“ Heather sah Jake in die Augen, in denen sie eine Mischung aus Hoffnung und Skepsis<br />

sah. „Du wurdest nicht vergewaltigt?“, fragte er ungläubig und hoffnungsvoll.<br />

„Das habe ich versucht dir klar zu machen. Ich habe wieder zu viel auf einmal gesagt,<br />

oder?“ Bevor Heather begriff, wie ihr geschah, zog Jake sie in seine Arme und drückte sie an<br />

sich. Heather schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Seit man sie aus dem Belohnungs-<br />

raum geführt hatte, hatte sie nichts anderes gewollt, als von Jake im Arm gehalten zu werden.<br />

Nach diesem schrecklichen Tag brauchte sie seine Nähe und ihr war klar, dass er sie im<br />

Moment noch viel dringender brauchte. Heather spürte, dass Jake in ihren Armen zitterte. Sie<br />

begann beruhigend seinen bloßen Rücken zu streicheln. „Es ist okay, Jake, es geht mir gut.“<br />

Allmählich beruhigte der junge Mann sich ein wenig. Er löste sich gerade weit genug aus der<br />

Umarmung, um Heather in die Augen sehen zu können. Sie streichelte sanft Jakes tränen-<br />

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