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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

werden. Sie nutzten die Zeit, um über ihren Sohn zu sprechen. Und schließlich war es soweit.<br />

Vier Wachen betraten die kleine Wohnung und machten dem vertrauten Beisammensein so<br />

ein Ende. Mulder bekam einen frischen Kittel, dann wurden die Beiden in ihre Zellen zurück<br />

gebracht. Schweren Herzens trennten sie sich von einander. <strong>Die</strong> Mitgefangenen begrüßten sie<br />

erfreut und erkundigten sich sofort, wie es Mulder ging. Verlegen erklärte der FBI Agent,<br />

dass alles wieder im grünen Bereich war. Für ihn und Scully war die Nacht dann besonders<br />

schwer zu ertragen, nachdem sie die beiden vergangenen Nächte jeden Freiraum gehabt<br />

hatten, den sie sich unter den gegebenen Umständen nur wünschten. Und sie hatten auch<br />

einander gehabt, gespürt, hatten nur die Hand auszustrecken brauchen, um den anderen zu<br />

fühlen. Jetzt wieder an das Bett gefesselt zu werden, war für beide sehr, sehr hart.<br />

Fangschuss<br />

Auf die bösen Menschen ist Verlass, sie ändern sich wenigstens nicht.<br />

William Faulkner<br />

Als der Weckruf am anderen Morgen ertönte, wurden die Gefangenen wie die Tage<br />

zuvor, sofort von ihren Fesseln befreit. So war es einigermaßen erträglich, sich nachts nicht<br />

bewegen zu können. <strong>Die</strong> Taktik, das Trinken früh schon einzustellen, war wirkungsvoll,<br />

sodass der Harndrang morgens durchaus akzeptabel war. Womit keiner der Gefangenen<br />

rechnete war die Gemeinheit, die ihre Entführer zuweilen an den Tag legen konnten. Denn an<br />

diesem Tag gab es zum ersten Mal nach dem Wecken nur etwas zu Essen. Ein wenig erstaunt,<br />

aber nicht wirklich beunruhigt, nahmen die Inhaftierten das zur Kenntnis. Dass auf den<br />

Sandwiches an diesem Morgen salziger Schinken statt Käse war, bemerkten zwar alle,<br />

dachten sich aber nichts dabei. Sie waren dankbar für jede Abwechslung. Nach dem Früh-<br />

stück wurden sie erst einmal in Ruhe gelassen. Dann aber ...<br />

„Nummer 14 und Nummer 16.“ Abby zuckte zusammen, erhob sich aber gehorsam.<br />

Auch Gibbs trat unverzüglich an die Tür. In Anbetracht der Tatsache, dass das rote Licht<br />

brannte, wagte er nicht, etwas zu sagen, sondern begnügte sich damit, seiner jungen Mit-<br />

arbeiterin beruhigend zuzulächeln, nachdem die Wachen beide aus ihren Zellen geholt hatten.<br />

<strong>Die</strong> anderen Gefangenen sahen ihnen beunruhigt nach. Außer John Locke, der schon einige<br />

Minuten vorher abgeholt worden war, hatten alle in ihren Zellen vor sich hin gedöst. Abby<br />

und Gibbs wurden durch lange Korridore geführt und landeten schließlich in einem Raum, der<br />

im Halbdunkel lag. Hier wagte Gibbs es, der jungen Frau, die er wie eine Tochter liebte, zu-<br />

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