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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Sofa mit einem kleinen Tisch davor, leise Weihnachtsmusik im Hintergrund aus einem Laut-<br />

sprecher. Sawyer schloss kurz die Augen, machte sie wieder auf und erblickte noch das<br />

gleiche Bild vor sich. Er schüttelte den Kopf. Dann erkannte er Kate in dem Bett liegen. Sie<br />

schien tief und fest zu schlafen. Er eilte zu ihr und setzte sich neben sie auf das Bett. Auf dem<br />

Nachtschrank lag eine leere Ampulle. Midazolam. Er zuckte die Schultern. Sicher ein Be-<br />

ruhigungsmittel, überlegte er. Sawyer wandte sich Kate zu. Er strich ihr mit einer unendlich<br />

zärtlichen Handbewegung eine Haarsträhne aus der Stirn. Während er sie beobachtete, wurde<br />

ihm plötzlich bewusst, dass es ein Geschenk war, dass er überhaupt noch hier neben ihr sitzen<br />

konnte. Ärgerlich wischte er sich mit dem Handrücken ein paar Tränen aus dem Gesicht.<br />

Lange saß er so still auf dem Bett neben der einzigen Frau außer seiner Mutter, die er je ge-<br />

liebt hatte und beobachtete sie im Schlaf. Kate war blass, hatte Schatten unter den leicht ver-<br />

schwollenen Augen, sah einfach selbst im Schlaf fix und fertig aus. Irgendwann wurde sie<br />

unruhig und im nächsten Moment schluchzte sie heftig auf. Sawyer beugte sich über sie und<br />

sagte sanft: „Lovey. Nicht weinen. Ganz ruhig, Baby, ich bei ja bei dir.“<br />

*****<br />

Wie aus tiefem Wasser kam Scully langsam an die Oberfläche. Sie spürte eine Sauer-<br />

stoffmaske über Mund und Nase und wollte diese von ihrem Gesicht reißen, bemerkte aber,<br />

dass sie dies nicht konnte. Verschwommen erkannte sie eine Gestalt, die sich über sie beugte.<br />

„Ganz ruhig, Dana, das ist nur Sauerstoff.“, sagte Mulder mit merkwürdig belegter Stimme.<br />

Er strich ihr sanft das schweißfeuchte Haar aus der Stirn und fuhr leise fort: „Ich bin zwar<br />

nicht dein Dad, aber ich hoffe, du freust dich trotzdem ein bisschen, <strong>mich</strong> zu sehen.“ Dana<br />

blinzelte, langsam klärte sich ihr Blick, saugte sich an dem vertrauten Gesicht fest. „Wieso ...<br />

wieso bist du hier? Ich bin doch tot.“, stammelte sie verwirrt. Mulder grinste dieses typische,<br />

jungenhafte Grinsen, das Dana so sehr an ihm liebte. „Sehe ich vielleicht wie ein Engel aus?<br />

Ich hoffe, der Himmel muss noch ein wenig auf dich warten.“ Widerwillig trat Mulder einen<br />

Schritt zurück, um einem anwesenden Arzt zu ermöglichen, seine Lebensgefährtin zu unter-<br />

suchen. Dazu löste dieser endlich die Fesseln, die Dana an die Liege fixiert hatten. Er maß<br />

den Blutdruck, überprüfte die Pupillenreflexe, horchte Dana gründlich auf Brust und Rücken<br />

ab und nickte zufrieden. Dann verließ er den Behandlungsraum. Und nun endlich konnte<br />

Spooky die geliebte Frau in seine Arme schließen und die Beherrschung, die sie bis jetzt ge-<br />

zeigt hatten, bröckelte in sich zusammen. Heftig zitternd hielten sie sich in den Armen.<br />

Minuten später kamen zwei Wachleute zu Mulder und Scully in den Raum. Einer von<br />

ihnen erklärte gleichgültig: „Wenn ihr beiden Turteltäubchen euch vernünftig verhaltet,<br />

werden wir euch zum Weihnachtsmann bringen, klar? Nur, weil du diesmal noch lebst,<br />

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