25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

abgeschaltet. <strong>Die</strong> markerschütternde Stille, die folgte, war schlimmer als alles, was jeder von<br />

ihnen je erlebt hatte.<br />

Jake zerrte tobend an seinen Fesseln. Das einzige, was er damit erreichte, war, dass<br />

seine Handgelenke heftig bluteten. Als Heathers verzweifeltes - NEIN - an seine Ohren drang,<br />

brüllte er selbst durch und durch verzweifelt auf. „Nein. Ihr Schweine!“ Und dann brach er<br />

vollkommen zusammen. Weinend sank er auf die Knie. Selbst Ziva liefen vereinzelte Tränen<br />

über die Wangen, etwas grausameres, als einen Mann zu zwingen, zuzuhören, wie seine Frau<br />

oder Freundin vergewaltigt wurde, konnte die Israelin sich kaum noch vorstellen. Kate,<br />

Allison und Abby schluchzten vollkommen haltlos vor sich hin. Bei Kate und Allison kam die<br />

panische Angst dazu, dass beide sicher wussten, dass ihre jeweiligen Partner garantiert eben-<br />

falls gelogen hatten. Sie fragten sich, wer von ihnen die Nächste sein würde. Sawyer und<br />

House, aber auch Gibbs, liefen Gänsehäute über den ganzen Körper und eisige Fäuste<br />

schienen sich in ihren Mägen zu ballen. Alle wussten: Sie hatten auch gelogen. Jake lag in-<br />

dessen schluchzend, keuchend und zitternd auf den Knien. Er konnte keinen klaren Gedanken<br />

fassen. Alles, was er denken konnte, war - Heather wird das nicht überstehen. Sie wird daran<br />

zerbrechen. Und ich habe Schuld dran. - Er schluchzte haltlos auf.<br />

„Bitte. Ich werde in Zukunft immer ehrlich sein, bitte. Ich mache die Tests neu. Es tut<br />

mir leid. Es ist meine Schuld, nicht Heathers. Macht mit mir, was ihr wollt, aber lasst Heather<br />

in Frieden. Ich beantworte alle Fragen, wirklich. Es tut mir leid. Lassen Sie Heather bitte in<br />

Ruhe. Ich flehe Sie an. Ich tu alles, was Sie verlangen, nur lassen Sie sie in Frieden. Es tut mir<br />

so leid.“ Er war absolut am Ende. Dass sie Heather vergewaltigen würden, nur, weil er die<br />

Psychotests nicht ganz ehrlich beantwortet hatte, hätte er sich in seinen schlimmsten Träumen<br />

nicht ausgemalt. Woher diese Leute so offensichtlich gut über sie informiert waren schoss<br />

ihm kurz durch den Kopf. Im Lautsprecher knackte es. „Nummer 2. Du wirst ganz bestimmt<br />

in Zukunft die Wahrheit sagen, denn alles lässt sich verschärfen. Deswegen wird Nummer 9<br />

aber nicht verschont. Sie kann sich bei dir bedanken. Und es wird hier in Kürze weiter gehen<br />

...“ <strong>Die</strong> unausgesprochene, unterschwellige Drohung, die jetzt in der Luft hing, trieb einigen<br />

der Gefangenen Schweiß auf die Stirn. „Du wirst die Fragen, die wir dir gestellt hatten, und<br />

die du meintest, nicht ehrlich beantworten zu müssen, erneut gestellt bekommen und du wirst<br />

jede einzelne von ihnen vor deinen Mitgefangenen wahrheitsgemäß antworten.“ Jake nickte<br />

nur noch unter Tränen. „Frage 1: Manchmal erscheint mir alles ziemlich düster und<br />

hoffnungslos.“ Jake schluckte schwer. Dann sagte er: „Ja.“ „Frage 2: Ich werde wohl niemals<br />

fähig sein, Ordnung in mein Leben zu bringen.“ Leise schluchzte Jake: „Trifft zu.“ - Ich bin<br />

nichts weiter als ein Loser, der es immer wieder schafft, alles zu vermasseln. - fügte er in Ge-<br />

danken hinzu. „Frage 3: Wenn ich durch irgendetwas oder irgendjemanden beeinträchtigt,<br />

213

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!