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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

zeugt. Nach dem heutigen Tag, nach der Hinrichtung, war Abbs am Ende gewesen. Und nun<br />

musste sie möglicherweise heute noch seinen Tod mit ansehen. Gibbs machte sich keine<br />

Illusionen. <strong>Die</strong> Aufgaben, das war ihm klar, waren hammerhart und die Körperlichen alle samt<br />

lebensgefährlich. Bones und er hatten mit Entsetzen gesehen, wie Ziva offensichtlich in ähn-<br />

lich schlechter Verfassung wie schon Jake, Booth und Locke zurück gebracht worden war.<br />

Wenn sie es richtig überblickten fehlte nur noch Gil. Gibbs hörte Bones neben sich schwer<br />

atmen. Eindeutig wurde die Luft in ihrem Gefängnis weniger, es ging dem Ende entgegen.<br />

Gibbs lehnte den Kopf gegen die Wand und schloss müde die Augen. Er hatte sich oft Ge-<br />

danken über seinen Tod gemacht. So hatte er ihn sich nicht vorgestellt. Das Atmen fiel ihm<br />

von Sekunde zu Sekunde schwerer. Bones zitterte in seinem Arm vor Todesangst. Er hörte sie<br />

leise schluchzen und konnte nicht das Geringste für sie tun. Sollte er ihr erzählen, dass es<br />

schnell gehen würde? Sie war medizinisch wesentlich bewanderter als er selbst und wusste, es<br />

würde nicht schnell gehen. Ersticken ging nie schnell. Er konnte ihr ja nicht einmal sagen, dass<br />

es Booth gut gehen würde. Gibbs spürte, wie ihm schwindelig wurde. Krampfhaft bemühten<br />

sich beide, das bisschen noch verbliebenen Sauerstoff in ihre Lungen zu saugen. So gerne hätte<br />

Gibbs es Bones irgendwie leichter gemacht, er wusste nur nicht, wie. In einigen Minuten<br />

würden sie tot sein, aber bis es so weit war, würde es ein qualvolles Ersticken werden.<br />

*****<br />

Gil kämpfte mit den letzten Aufgaben. Ein Rechenfehler, verflixt. 1.34 Gil hatte das<br />

erste Mal in seinem Leben das ungute Gefühl, jeden Moment die Beherrschung völlig zu ver-<br />

lieren. Das konnte alles nicht wahr sein. Nicht noch zwei Tote an Weihnachten. - Gilbert<br />

Grissom, das hast du so nicht gelernt, also reiße dich gefälligst zusammen. - herrschte Gil sich<br />

in Gedanken selbst an. Zwei Aufgaben noch. Vierunddreißig Sekunden. Verdammt. Ein<br />

schrilles Klingeln deutete das Ende der sechzig Minuten an. - Oh, Gott, nein. - Mit heftig<br />

zitternden Fingern schrieb Gil die letzte Zahl hin, betend, dass sie richtig war. Und dann ging<br />

die Tür auf und ein Wachposten kam herein, drückte Gil kommentarlos einen Zettel in die<br />

Hand und meinte kalt: „Du beeilst dich besser, sonst war alles umsonst ...“ Gil sprang auf und<br />

eilte ohne Fesseln dem Wachmann hinterher. Er hatte den Eindruck, alleine für den Weg zum<br />

Kerker Stunden zu brauchen. Schneller, schneller. Da war die Tür. - Geh endlich auf. - schrie<br />

Gil die Tür gedanklich an. Herrgott, alles schien sich in Zeitlupe abzuspielen. <strong>Die</strong> Tür schwang<br />

langsam auf und Gil hetzte in den Zellentrakt. Da war die Glocke. House und Cameron standen<br />

verzweifelt davor. Sara in ihrer Zelle schluchzte zum Steinerweichen, Abby stand paralysiert<br />

am Gitter, Heather ebenfalls. Alle Köpfe wirbelten zu ihm herum, als er in den Kerker gerannt<br />

kam. „Schnell doch. Sie ersticken.“, schrie House Gil entgegen. Und dann keuchte Allison<br />

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