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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

losigkeit verdammten Körper. Er hätte sonst was dafür gegeben, sich nur kurz bewegen zu<br />

können. Hoffentlich war die Schlafenszeit bald vorbei. Aber selbst wenn, er würde dadurch,<br />

dass seine Zellengenossen wach waren, keine Abwechslung erhalten. Verzweifelt biss er die<br />

Zähne zusammen. <strong>Die</strong>se Isolation innerhalb der Gruppe, mitten drinnen zu sein, und doch so<br />

weit weg, als wäre er auf dem Mond, war unglaublich schwer zu ertragen. <strong>Die</strong>se elenden<br />

Kopfhörer dämpften wirklich jedes Geräusch gründlich ab.<br />

<strong>Die</strong> Stunden tropften zäh dahin. Jeder der Gefangenen schaute, sobald er wach wurde,<br />

sofort zu Jake hinüber. Alle litten wie zuvor bei Sawyer mit. Zum Glück konnten es sich die<br />

wenigsten von ihnen auch nur entfernt vorstellen, wie schlimm diese akustische Deprivation<br />

für den jungen Mann wirklich war. Gibbs gehörte zu denen, die wussten, was für eine Qual es<br />

war, sich weder bewegen zu können noch etwas zu hören. Ziva wusste es ebenfalls. Booth<br />

hatte eine ungefähre Vorstellung. Alle anderen konnten es sich zum Glück nicht wirklich<br />

ausmalen. Heather fehlte jede reale Vorstellung davon, durch welche Hölle Jake gerade ging.<br />

Sonst wäre sie in ihrer Zelle vermutlich Amok gelaufen. Jake auf seiner Liege hatte in-<br />

zwischen wieder heftigen Durst. Außerdem setzte ein immer stärkeres Hungergefühl ein. Was<br />

hatte diese Bones gesagt? Durch mangelnden Schlaf wurde der Stoffwechsel angekurbelt, was<br />

zu verstärktem Hunger und Durst führte. Prima. Sie wusste ganz offensichtlich, wovon sie<br />

sprach. Sein Magen knurrte und sein Mund war völlig trocken. Er hatte das Gefühl, seit Tagen<br />

weder gegessen noch getrunken zu haben. Er fror erbärmlich und konnte nicht mehr ver-<br />

hindern, dass seine Zähne immer häufiger unkontrolliert aufeinander schlugen. Ein zwar<br />

leises, aber dennoch für die anderen nicht zu überhörendes Geräusch in der erzwungenen<br />

Stille. Ebenso wenig zu überhören war sein abgehackter, etwas unregelmäßiger Atem. Jakes<br />

Augen brannten und in seinem Kopf hämmerte eine Garde Presslufthammer. Ihm war<br />

schwindelig und übel. Wie lange lag er schon hier? Jedes Zeitgefühl war schon lange weg.<br />

Am Ende<br />

Wenn die Leiden kommen, so kommen sie nicht wie einzelne Späher, nein - sie<br />

kommen in Geschwadern.<br />

William Shakespeare<br />

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