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Die Anderen - Über mich

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Cameron, Allison<br />

Zelle 1, Tag 1, 14.30 Uhr<br />

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Jean François Paul de Gondi<br />

Einbringung erfolgt. Deutliche Zeichen von Angst, Puls 135.<br />

Allison konnte es nicht fassen. Nach ein paar Minuten hatte die junge Frau sich<br />

wenigstens soweit beruhigt, dass sie über ihre Situation halbwegs ruhig nachdenken konnte.<br />

Das Fehlen jeglicher Reize, seien sie akustischer, taktiler oder visueller Art, war derart über-<br />

wältigend beängstigend, dass Cameron glaubte, es nicht mal fünf Stunden, geschweige denn<br />

fünf Tage auszuhalten. Bei der Vorstellung, hier hundertzwanzig Stunden in diesem Loch zu<br />

hocken, liefen der Ärztin erneut Tränen über die Wangen. Panisch wimmerte sie auf. Sie war<br />

überzeugt davon, nach fünf Tagen verrückt geworden zu sein. Wie sollte ein Mensch so eine<br />

Tortur aushalten? Langsam sank Allison in sich zusammen, bis sie am Boden lag. Schluchzend<br />

rollte sie sich zusammen. Sie schloss die Augen, um die vollständige Dunkelheit um sich<br />

herum nicht mehr sehen zu müssen. Verzweifelt versuchte sie, ihre Gedanken auf House zu<br />

fokussieren. Sie dachte an seine blauen Augen, an seine sensiblen Hände, den Sarkasmus in<br />

seiner Stimme, die ihr gegenüber so sanft und liebevoll klingen konnte und flüsterte ver-<br />

zweifelt: „Ich will hier raus ....“<br />

Booth, Seeley<br />

Zelle 2, Tag 1, 14.30 Uhr<br />

Einbringung erfolgt. Deutliche Zeichen von Angst, Puls 122.<br />

Eine Tür weiter kämpfte Booth mit dem Verlangen, zu schreien. Er hatte sich nach<br />

einigen Minuten ebenfalls etwas gefangen und sich ganz vorsichtig an eine Wand vor-<br />

gearbeitet, wobei er heftig zusammen gezuckt war, als er die Wand schließlich tatsächlich ge-<br />

spürt hatte. Langsam ließ er sich zu Boden gleiten und lehnte mit dem Rücken gegen das<br />

Gummi. Er zog die Beine an und so hockte er in der vollkommenen Dunkelheit und Stille, ver-<br />

suchte, sich Brennans Gesicht, ihre Augen, ihren Duft vorzustellen. Er wusste nur zu genau,<br />

was ihn in den nächsten, endlosen Stunden erwarten würde. Am Schnellsten würden vermut-<br />

lich Halluzinationen einsetzen. Seeley hatte in Berichten gelesen, dass optische oder akustische<br />

Halluzinationen bereits nach zwanzig bis dreißig Minuten einsetzen konnten. Er starrte in die<br />

Dunkelheit in der gänzlich vergeblichen Hoffnung, irgendwo einen winzigen Schimmer Licht<br />

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