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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

fangenen war auch Bones nach kurzer Zeit schon weg gedöst. Der Dauerstress forderte ein-<br />

fach Tribut von ihnen allen. Alle Gefangenen waren körperlich und seelisch am Ende.<br />

<strong>Die</strong> Stunden tropften für Booth zäh dahin. Er gähnte fast pausenlos und spürte, dass es<br />

nur noch eine Frage der Zeit war, bis ihm die Augen erstmals zufallen würden. Krampfhaft<br />

versuchte er, an irgendetwas zu denken, dass ihn wach halten konnte. Raddick. <strong>Die</strong>ser<br />

Massenmörder, der unter dem Deckmäntelchen der ethnischen Reinigung über zweihundert<br />

Menschenleben ausgelöscht hatte, einfach so. Wo war das doch gleich gewesen? Verwirrt<br />

versuchte Booth, sich zu konzentrieren. Im ... Verdammt, den Gedanken festzuhalten fiel ihm<br />

unglaublich schwer. Jetzt wusste er es wieder. Im Kosovo. Was hatte er dort gemacht? Er war<br />

in Gefangenschaft geraten ... <strong>Die</strong>, wie hieß doch gleich die Gruppe, die ... Kurden, nein, die<br />

waren es nicht gewesen, die ... Augen fielen Booth zu und er sackte langsam in sich zu-<br />

sammen. Sofort drückte das Halsband auf seine Luftröhre und erschwerte die Atmung.<br />

Sawyer hatte jedoch aufgepasst. Er trat zu Booth hin und mit einem bedauernden Seufzen<br />

rüttelte er diesen sanft wieder wach. „Hey. Wach auf, Kumpel.“ Booth zuckte erschrocken<br />

hoch und hustete leicht. Er machte sich hektisch grade und schüttelte den Kopf, um die<br />

Müdigkeit zu vertreiben. „Bin wach.“, nuschelte er müde. Immer häufiger bat er um Wasser,<br />

seine beschleunigte Atmung verursachte ihm heftigen Durst. Das führte natürlich dazu, dass<br />

er irgendwann bitten musste: „Hey, Mulder, kannst du mir House holen?“ Mulder nickte.<br />

„Selbstverständlich.“ Er eilte zu Gregs Zelle und trat hinein. „House. Wach auf. Booth<br />

braucht dich, Doc.“<br />

House, als Arzt gewohnt, von einem Moment zum nächsten voll da zu sein, schwang<br />

die Beine aus dem Bett und seufzte kurz. „Klar, ich bin schon da. Wie geht es ihm?“ „Er ist<br />

das erste Mal eingedöst. Er wird anfangen, deutlich abzubauen. Warum hat er so heftigen<br />

Durst, sag mal?“ House erwiderte leise: „Der Stress. Er atmet, wie ihr alle es getan habt,<br />

schnell und meist durch den Mund, dass trocknet Hals und Rachen aus, was zu vermehrtem<br />

Durst führt.“ House humpelte los. Mulder blieb in House‟ Zelle, Augenblicke später kam<br />

Sawyer zu ihm. „Das war der Anfang vom Ende, was meinst du?“, fragte Sawyer sehr leise.<br />

Mulder nickte. „Ja, er hat, wie wir alle, nicht mehr viel Widerstandskraft. Ich bin sicher, wir<br />

beide würden zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr so lange durchhalten. Wir alle sind weich<br />

geklopft. <strong>Die</strong> haben bisher ganze Arbeit geleistet. Uns ständig am Rande des vollkommenen<br />

Zusammenbruchs halten, noch ohne einen von uns wirklich zu brechen, ist ein Balanceakt,<br />

den die Schweine bisher gut hin bekommen.“ Sawyer nickte langsam. „Stellt sich die Frage,<br />

wie lange noch. Ich war schon ein, zwei Mal fast soweit.“ Sawyer dachte an die Befragung,<br />

als er lange gedacht hatte, Kate wäre seinetwegen vergewaltigt worden. Mulder konnte sich<br />

denken, worüber der Südstaatler nachdachte. Er sah im Dunkeln nachdenklich zu Sawyer<br />

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