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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

die beiden Sawyer auf die Beine, der immer noch kaum alleine stehen konnte. Kate durfte ihn<br />

stützen und so wurden sie zurück in Zellentrakt gebracht. <strong>Die</strong> Mitgefangenen starrten entsetzt<br />

auf Sawyer, der scheinbar fix und fertig zwischen Kate und einem der Wachleute mehr hing<br />

als selbst lief. Mulder, Booth und Gibbs dachten: Er also auch.<br />

Kate rechnete damit, dass sie in ihre Zellen gebracht würden und das trieb ihr erneut<br />

Tränen in die Augen. Sie wollte Sawyer nach diesem Horror nicht alleine lassen, sie wollte<br />

bei ihm bleiben, ihn im Arm halten, unterstützen, das zu vergessen. Und als hätten ihre Ent-<br />

führer ein Einsehen, wurden die Beiden nicht zu ihren Zellen, sondern zum Belohnungsraum<br />

gebracht. Kate konnte es nicht fassen. Sie stammelte unter Tränen „Danke, danke …“<br />

Sawyers Handfesseln wurden endlich gelöst, dann öffnete sich die Tür zum Belohnungsraum<br />

und Kate half Sawyer, weiter zu gehen. Hinter ihnen fiel die Tür zu, aber darauf achtete Kate<br />

gar nicht mehr. Sie schaffte Sawyer ins Schlafzimmer, half ihm aus dem Kittel und ließ ihn<br />

sich auf das Bett legen. Er wirkte immer noch völlig desorientiert und fing heftig an zu<br />

zittern. Kate schlüpfte aus ihrem eigenen Kittel, dann legte sie sich zu Sawyer, kuschelte sich<br />

eng an in und zog das Zudeck über ihre Körper. Es dauerte eine ganze Weile, bis Sawyers<br />

Zittern endlich nach ließ. Irgendwann hatten sich beide soweit beruhigt und entspannt, dass<br />

ihnen vor Erschöpfung die Augen zufielen. Als Kate wieder aufwachte, war sie alleine.<br />

Sawyer lag nicht neben ihr und so stand sie auf, schlüpfte wie in ein Hemd in ihren Kittel und<br />

ging ins Wohnzimmer. Sawyer saß auf dem Fernsehsessel, der TV lief, aber es machte nicht<br />

den Anschein, als würde er ernsthaft verfolgen, was dort vorging. Kate trat zu ihm, legte ihm<br />

von hinten die Arme um und sagte liebevoll: „Hey, du. Wie geht es dir?“ Sawyer sah auf. Um<br />

seinen Hals waren deutliche Strangulierungsspuren zu erkennen und in seinen Augen lag<br />

immer noch ein Grauen, das Kate eine Gänsehaut über den Körper jagte. „Wie soll es mir<br />

schon gehen. Wie jemandem, der in den Händen von Psychopathen steckt und sich immer<br />

mehr wie eine Laborratte vorkommt.“, knurrte er. Er drückte Kate sanft von sich und stand<br />

auf. Sawyer schaltete den TV aus und trat an das Regal mit Büchern. Scheinbar aufmerksam<br />

sah er sich Buchrücken an. Wieder trat Kate zu ihm und wollte ihn umarmen, aber erneut<br />

wich er ihren Armen aus. „Ich leg <strong>mich</strong> noch ein bisschen hin, Freckles, lenk du dich ein<br />

wenig mit Fernsehen ab.“, erklärte er leise und verschwand ohne ein weiteres Wort im<br />

Schlafzimmer.<br />

Kate stand einen Moment betroffen und verwirrt da, überlegte kurz und schüttelte<br />

dann entschieden den Kopf. So durfte sie ihn nicht gehen lassen. Er durfte sich nicht vor<br />

seinen Gefühlen verstecken. Tief atmete sie ein, dann folgte sie ihm ins Schlafzimmer. Sie<br />

ließ den Kittel wieder von sich gleiten und stieg zu Sawyer ins Bett. Sie dämmte das Licht,<br />

soweit es ging und kuschelte sich an Sawyers nackten Rücken. Das erste, was sie spürte, war,<br />

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