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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich von einander lösten. Dann sagte Sawyer leise: „Hör<br />

zu, es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe. Ich will, wenn ich so drauf bin wie heute<br />

Nacht, einfach meine Ruhe. Ich wollte dir bestimmt nicht wehtun. Wenn ich alleine wäre ...<br />

Kate, wenn du nicht wärest ... ich wäre schon lange nicht mehr hier, ich ertrage das alles nur<br />

noch, weil ich dich gefunden habe, verstehst du? Ich will dich nicht verlieren. Aber heute<br />

Nacht hätte ich <strong>mich</strong> selbst um Haaresbreite verloren.“<br />

Kate und Sawyer wurden lange in Ruhe gelassen. In dem Raum, in den man sie ge-<br />

bracht hatte, war kein Möbelstück, nichts, nur eine eilig auf den Boden gelegte Matratze mit<br />

einer großen Wolldecke lag in einer Ecke und hinter einem Paravent ein Chemikalienklo.<br />

Sawyer zog Kate hinter sich her und Augenblicke später lagen die Beiden auf der Matratze,<br />

zugedeckt und Kate kuschelte sich an den Mann, den sie mehr liebte als irgendetwas anderes<br />

auf der Welt. Man ließ die Beiden vollkommen in Ruhe, genau, wie ihre Leidensgenossen in<br />

den Zellen. Sie bekamen zu Essen und zu trinken, ansonsten konnte Kate sich ganz dem<br />

Wiederaufbau von Sawyers Wertgefühl widmen. Und das gelang der jungen Frau nicht<br />

schlecht. Dadurch, dass sie vollkommen in Ruhe gelassen wurden, konnten sie Reden und<br />

Reden und noch mal Reden. Sawyer öffnete sich Kate mehr und mehr. Er ließ sie Einblicke in<br />

seine verborgensten Gedanken und Ängste nehmen, und Kate revanchierte sich auf die<br />

gleiche Weise. Mulder hatte im Zellentrakt durchblicken lassen, dass man Kate und Sawyer<br />

vermutlich genau aus dem Grunde, um den Südstaatler wieder aufzubauen, abgeholt hatte. Es<br />

gelang dem FBI Mann tatsächlich, die anderen damit zu beruhigen. Nachts wurden sie wieder<br />

an die Betten gefesselt, anscheinend sollte das nun Standard sein. In dieser Nacht gelang es<br />

den ersten, fast normal zu schlafen. Jeder von ihnen teilte sich die Getränkerationen nun so<br />

ein, dass mit fortschreitendem Tag das Trinken eingestellt wurde. So war der Harndrang<br />

nachts und zum Morgen hin nicht so quälend und das gefesselte Stillliegen wurde nicht<br />

wieder zu einer solchen Qual wie im Krankensaal.<br />

Zwei Schlafphasen ließ man sie in Ruhe, vor der Zweiten wurden Kate und Sawyer in<br />

sehr viel besserem Zustand als vor der Auszeit zurück gebracht und freudig begrüßt.<br />

Besonders, als Kate triumphierend einen Kamm in die Höhe hielt, den einer der Wachposten<br />

ihr in die Hand gedrückt hatte mit den Worten: „Passt gut darauf auf, einen zweiten bekommt<br />

ihr nicht.“ Seit ihrer Gefangennahme hatten sie kein Kämmwerkzeug erhalten. Besonders<br />

Allison, Ziva und Kate mit ihren sehr langen Haaren hatten Stunden damit zugebracht,<br />

wenigstens mit den Fingern Knäule und Verknotungen in den Haaren zu lösen. Kate setzte<br />

sich, kaum, dass die Zellentür sich hinter ihr geschlossen hatte, auf ihr Bett und begann ge-<br />

nüsslich, ihre Haarpracht endlich wieder einmal durchzukämmen. Sie reichte den Kamm dann<br />

weiter und durch einen sehr geschickten Wurf von Jake landete der Kamm später auch auf der<br />

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