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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Zeit rückwärts zu zählen. Hinter sich hörte er Brennan, die sich ebenfalls umsah. „Hier liegt<br />

ein Zettel.“, hörte er die junge Frau sagen. Und dann las sie vor „... acht Aufgaben in acht<br />

Stunden, sonst ersticken 6 und 16. 1) Der Proband muss frei tauchend eine<br />

Höhle erreichen. In dieser Höhle, in der eine Muräne lauert, ist der<br />

Zettel mit der Zahl verborgen. Einige Meter weiter ist eine Grotte, in<br />

der der Proband atmen kann. Neben der Muräne gibt es Haie in<br />

diesem Bereich, die hoch motiviert sind, sich Futter zu holen. 2) Der<br />

Proband hört eine Abfolge von 10 Tönen. Seine Aufgabe ist es, die<br />

Inverse zu bilden. Wenn der erste Ton ...“ Geschockt las Bones die restlichen<br />

Aufgaben vor. Gibbs hörte zu und ging in Gedanken automatisch durch, wer was übernehmen<br />

könnte, sofern die Mitgefangenen frei wählen konnten. „Acht Stunden? Soviel Sauerstoff ist<br />

hier nie und nimmer drinnen. Das reicht, wenn wir Glück haben, für drei Stunden.“ Auch<br />

Bones konnte rechnen. „Dann werden die uns von außen mit Sauerstoff versorgen, anders<br />

funktioniert es nicht.“, erklärte Gibbs ruhig.<br />

Er hatte Bones den Zettel aus der Hand genommen und schaute sich die Aufgaben<br />

noch einmal an. Durch kleine Scheiben konnten die beiden eingesperrten Menschen be-<br />

obachten, wie Booth, Jake, Ziva und Locke aus dem Kerker geführt wurden. Bones Herz<br />

klopfte heftig, als sie dem Mann hinterher schaute, den sie so sehr liebte. Tränen traten in ihre<br />

Augen und sie flüsterte in Gedanken - Pass auf dich auf, Baby. Bring dich nicht um, das lohnt<br />

sich nicht ... - Gibbs konnte ihre Gedanken regelrecht lesen. Er trat zu ihr und legte ihr einen<br />

Arm um die Schulter. „Komm schon, es wird alles gut gehen. <strong>Die</strong> holen uns hier raus. Zwei<br />

Tote an Weihnachten sind schon deutlich zwei zu viel.“ Er hatte mit seinen Worten Trost<br />

spenden wollen, jedoch das Gegenteil erreicht. Heftig schluchzte die sonst so beherrschte<br />

junge Frau auf. „Gott, ich bekomme den Gedanken an Dana und Sawyer einfach nicht aus<br />

dem Kopf. Wie konnten die das nur tun. Ich habe noch nie ... Ich habe nie zuvor Menschen,<br />

die ich gerne mochte, sterben sehen, Gibbs. Ich arbeite tagtäglich mit Toten, aber ich habe nie<br />

einen Menschen ... Eine solche Hinrichtung ... Etwas Schlimmeres kann ich mir wirklich<br />

nicht vorstellen. Hast du schon ...“ Bones sah verweint zu Gibbs auf. „Natürlich hast du<br />

schon.“, gab sie sich selbst die Antwort und Gibbs nickte nur. Er dachte an Kelly und<br />

Shannon, an Caitlin Todd, Kate, der Ari Haswari vor seinen Augen eine 7.62 Millimeter<br />

Scharfschützengewehrkugel in den Kopf geschossen hatte. Oh, ja, er hatte schon viele<br />

Menschen sterben sehen, auch solche, die er mochte, sogar einige, die er geliebt hatte.<br />

Allerdings hatte er noch nie während seiner gesamten <strong>Die</strong>nstzeit einer Hinrichtung bei-<br />

gewohnt. Noch dazu an Menschen, die in der gleichen schlimmen Lage steckten wie er selbst.<br />

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