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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

„Und woher wissen SIE so genau, dass er nicht Flüchtlinge mit Hilfsgütern beliefert hat?<br />

Wenn Sie ihm irgendwelche illegalen Aktivitäten nachweisen könnten, hätte er sicher nicht so<br />

einfach nachhause kommen können.“ „Sie haben Recht, wir können Ihrem Sohn keine il-<br />

legalen Aktivitäten nachweisen. Aber Sie wissen so gut wie ich, dass diese privaten Söldner-<br />

trupps nicht aus barmherzigen Samaritern bestehen.“ „Heißt das, gegen die Truppe, für die<br />

mein Sohn gearbeitet hat, wird ermittelt? Wenn ja, überrascht es <strong>mich</strong>, dass nie jemand mit<br />

meinem Sohn darüber sprechen wollte.“ „Ich weiß nicht, ob gegen diese Organisation er-<br />

mittelt wird, das fällt nicht in unser Aufgabengebiet.“, musste Tony zugeben. „Was wissen<br />

Sie überhaupt? Das einzige, was Sie sicher wissen, ist, dass mein Sohn einen Pilotenschein<br />

hat. Ansonsten gründet sich ihr Verdacht gegen ihn darauf, dass er für eine Organisation ge-<br />

arbeitet hat, über die Sie im Grunde genommen gar nichts wissen. Habe ich irgendetwas ver-<br />

gessen?“ „Nein, mehr haben wir im Moment nicht. Das ist allerdings mehr, als wir gegen<br />

jeden anderen Passagier haben.“ „Und ich habe bisher gedacht, dass beim NCIS Terrorismus-<br />

Experten arbeiten. Muss tatsächlich ich Ihnen erst erklären, dass der typische Terrorist ein<br />

unauffälliger Durchschnittsmensch mit makellosem Leumund ist? Wahrscheinlich haben die<br />

Leute, die Sie suchen, nicht einmal einen Strafzettel kassiert und arbeiten als Buchhalter.<br />

Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, junger Mann: Verschwenden Sie nicht ihre und<br />

meine kostbare Zeit mit lächerlichen, untragbaren Anschuldigungen gegen meinen Sohn,<br />

machen Sie lieber Ihren Job und finden die vermisste Maschine. Und ich hoffe für Sie, dass<br />

Ihnen dies bald gelingen wird und Sie meinen Sohn unversehrt finden. Sollte das nicht der<br />

Fall sein, werde ich dafür sorgen, dass jede Zeitung und jeder Nachrichtensender im Land<br />

erfahren wird, dass der NCIS einen wertvollen Tag damit verschwendet hat, unschuldige<br />

Bürger zu drangsalieren, anstatt irgendetwas Konstruktives zu unternehmen, um die vermisste<br />

Maschine zu finden.“<br />

Tony hatte während dieser Tirade vergeblich versucht, Johnston Green zu unter-<br />

brechen, sehr zu McGees Vergnügen. „Es ist nicht unsere Aufgabe nach der Maschine zu<br />

suchen, da müssen Sie sich schon an die Royal Australian Air Force wenden. Unsere Aufgabe<br />

ist es, herauszufinden, wer für das Verschwinden das Flugzeugs verantwortlich ist, Sir.“<br />

„Dann tun Sie das. Aber vorher geben Sie mir noch den Namen der Airline und die Flug-<br />

nummer, damit ich dort anrufen und feststellen kann, ob die Angestellten dort genauso in-<br />

kompetent sind wie Sie. Ich denke nämlich nicht im Traum daran, <strong>mich</strong> wegen dieser lächer-<br />

lichen Anschuldigungen in einen Flieger nach Washington zu setzen. Und wenn ich Ihnen<br />

noch einen guten Rat mit auf den Weg geben darf: Passen Sie gut auf, wem gegenüber sie<br />

Ihre unhaltbaren Beschuldigungen gegen meinen Sohn äußern. Sollte irgendetwas davon an<br />

die Presse gelangen, wird eine <strong>Die</strong>nstaufsichtsbeschwerde Ihr geringstes juristisches Problem<br />

sein.“ Mit diesen Worten legte Johnston kommentarlos auf.<br />

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