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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Ist ihnen sonst noch jemand aufgefallen?“ „Nein, wie gesagt, ich habe nicht so sehr auf andere<br />

Personen geachtet. Kann ich jetzt gehen?“ „Ja, können sie.“, erklärte Monica. „Vielen Dank.“<br />

„Na, das war wohl nichts.“, stellte Tony fest. Er trat an die Tür und rief: „Der nächste,<br />

bitte.“ Als nächstes betrat eine ältere Dame den Raum. „Guten Tag, mein Name ist Monica<br />

Reyes, FBI, dies ist Anthony DiNozzo, NCIS. Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.<br />

Könnten Sie uns zuerst ihren Namen nennen?“ „Mein Name ist Cecilia Brown, ich lebe in L.A,<br />

zusammen mit meinem Mann Charles.“ „Danke, Mrs. Brown, der Name reicht schon, alles<br />

andere können wir den Flugunterlagen entnehmen. Ist Ihnen bei irgendeinem ihrer Mit-<br />

reisenden, die verschwunden sind, aufgefallen, dass sie sich ungewöhnlich benommen haben?“<br />

„Oh ja, allerdings. Sogar bei mehreren. Heutzutage wissen die Leute wirklich nicht mehr was<br />

sich gehört. Da war dieser unverschämte Kerl mit dem Gehstock. Er hat uns im Flugzeug mit<br />

dem Stock den Weg versperrt, als wir zu unseren Sitzen wollten. Er hat uns einfach nicht<br />

durchgelassen, weil er unbedingt den Fensterplatz haben wollte. Ich habe ihm erklärt, dass ich<br />

den Fensterplatz extra gebucht habe, aber er sagte, das hätte er auch, nur für einen anderen<br />

Flug, der aber ausgefallen ist. Mein Mann hat ihm erklärt, dass wir da ja nichts für können und<br />

er hat uns nur angeguckt und gesagt ‟Irgendwer muss ja die Inkompetenz der Fluggesellschaft<br />

ausbaden und das werde nicht ich sein.‟ Und dann hat er sich auf meinen Platz gesetzt. Er hatte<br />

diese reizende junge Frau dabei, die uns entschuldigend angesehen hat. Sie arbeitet wohl mit<br />

ihm zusammen, arme Frau. Wissen sie…“<br />

„Danke, Mrs. Brown. Sie sagten, Ihnen seien noch andere Leute aufgefallen. Machen<br />

wir doch mit denen weiter.“ Tonys Stimme klang mühsam beherrscht. „Also, da war noch<br />

dieses Paar. Eine junge Frau mit dunklen Haaren und ein blonder Mann mit einer unmöglichen<br />

Frisur…“ Jetzt sah Tony nicht mehr genervt, sondern sehr interessiert aus. „Waren es diese<br />

beiden?“, fragte er und holte Fotos von Sawyer und Kate hervor. „Ja, das sind sie. So was von<br />

schamlos haben die sich benommen. Sie haben sich immer wieder geküsst und zwar auf eine<br />

Art, die in der Öffentlichkeit ganz und gar nicht angemessen ist. Sie hat während der Wartezeit<br />

sogar auf seinem Schoß gesessen.“ Tony verdrehte entnervt die Augen. „Mrs. Brown, wir sind<br />

eher an verdächtigen Verhaltensweisen interessiert.“ „Ach so, warum sagen Sie das nicht<br />

gleich, junger Mann? Also, da war diese junge Frau, sie hat dem Schalterbeamten gedroht ihn<br />

umzubringen. Sie hat gesagt, dass sie weiß wie…“ „… wie man einen Menschen auf achtzehn<br />

verschiedene Arten mit einer Büroklammer umbringen kann. Ja, das wissen wir schon. Sonst<br />

noch jemand?“ „Nein, sonst ist mir niemand aufgefallen. Jedenfalls nicht negativ. Da war noch<br />

dieser nette Herr mit der Glatze, der mir freundlicherweise seinen Fensterplatz angeboten hat,<br />

nachdem dieser ungehobelte Kerl mir den Platz weggenommen hat. Und dann hat er mir noch<br />

geholfen, mein Gepäck in der Ablage zu verstauen. So ein netter Herr. Er...“ „Das reicht, Mrs.<br />

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