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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

*****<br />

Sobald die Wachleute den Raum verlassen hatten, setzte Heather sich auf die Bett-<br />

kante und strich Jake zärtlich das Haar aus dem Gesicht. „Jake, kannst du <strong>mich</strong> hören?“,<br />

fragte sie besorgt. Jakes Augenlider zuckten, als er Heathers Stimme hörte. „Jake?“, fragte sie<br />

verzweifelt. Mühsam öffnete Jake die Augen. „Heather …“, war alles was er hervorbrachte.<br />

Heather lächelte schwach, ein wenig erleichtert, dass Jake auf sie reagiert hatte. „Ich bin hier,<br />

Jake, du hast es überstanden.“, versuchte Heather Jake und sich selbst zu beruhigen, während<br />

sie ihm zärtlich durchs Haar strich. In dem Moment wurde die Tür geöffnet und ein Mann in<br />

einem weißen Kittel betrat den Raum. Heather trat zur Seite, um dem Arzt Platz zu machen.<br />

Er maß den Blutdruck und prüfte Jakes Pupillenreflexe mit einer Taschenlampe. Dann stand<br />

er wortlos auf und wandte sich zum Gehen um. Bevor er den Raum verlassen konnte, fragte<br />

Heather „Wie geht es ihm? Bitte sagen Sie mir, wie es ihm geht.“ Der Arzt schwieg, reagierte<br />

in keiner Weise auf Heather Frage. Aber er gab in sein Headset die Meldung: „Blutdruck 105<br />

zu 65. Pupillenreflexe normal. Atmung stabil.“ Heather atmete erleichtert auf. Sie verstand<br />

genug von Biologie um zu wissen, dass Jakes Blutdruckwerte zwar etwas niedrig, aber nicht<br />

besorgniserregend waren. Beruhigt setzte sie sich wieder zu ihm aufs Bett. Er war bereits ein-<br />

geschlafen. Jetzt fiel Heather ein, dass Jake während des Schlafentzugs sehr wenig zu trinken<br />

bekommen hatte. Sie sollte ihm etwas Wasser geben, bevor sie ihn schlafen ließ. Heather be-<br />

merkte überrascht, dass bereits eine Flasche Wasser neben dem Bett stand. Sie schüttelte Jake<br />

sanft.<br />

„Jake, du musst noch mal kurz aufwachen, okay?“ Der junge Mann murmelte etwas<br />

unverständliches, machte aber keine Anstalten, die Augen zu öffnen. „Jake, bitte, du musst<br />

etwas trinken.“ <strong>Die</strong>smal öffnete er tatsächlich die Augen und Heather flößte ihm etwas<br />

Wasser ein. Dadurch schien er ein wenig wacher zu werden. Er schluckte gierig und Heather<br />

musste ihn daran erinnern, nicht zu hastig zu trinken. Nachdem er genug Wasser zu sich ge-<br />

nommen hatte, lächelte er Heather schwach an. „Danke.“, flüsterte er schwerfällig und leise.<br />

Heather lächelte. „Schlaf jetzt.“, sagte sie sanft und küsste ihn zärtlich. Einen Moment später<br />

war der junge Mann wieder fest eingeschlafen. Und so schnell würde er wohl nicht wieder<br />

aufwachen. Heather hatte Jakes Zittern auf der Liege überdeutlich bemerkt, also deckte sie ihn<br />

sehr sorgfältig zu. Anschließend schlüpfte sie zu Jake unter die Bettdecke und kuschelte sich<br />

an ihn. Er schlief bereits tief und fest, aber als Heather sich an ihn kuschelte, legte er un-<br />

bewusst einen Arm um ihren Körper. Das Wissen, dass Jake ihre Nähe unterbewusst wahr-<br />

nahm, war für Heather ein beruhigendes Gefühl. Sie legte den Kopf auf Jakes Brust und<br />

lauschte seinem ruhigen und regelmäßigen Herzschlag. Und nun bemerkte Heather, dass auch<br />

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