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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

mit Vergewaltigung rechnen müssen. - beruhigte sich die kühle Agentin selbst. - Damit<br />

würden die Leiter der Aktion sich mehr schaden als nützen. Unsere Kooperationsbereitschaft<br />

wird eher dadurch erhöht, dass nichts von dem eintritt, was wohl jeder von uns befürchtet,<br />

sondern wir stattdessen dankbar die zurückgegebene Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit<br />

zur Entleerung der Blase honorieren werden. -<br />

Zäh tropften die Stunden dahin. Kaum einer schlief richtig in dieser Nacht. Immer<br />

wieder döste der eine oder andere Gefangene zwar ein, aber in erholsamen, tiefen Schlaf fiel<br />

keiner. Zum einen waren sie nach der tagelangen Sedierung nicht übermäßig müde, zum<br />

anderen gingen ihnen, gefesselt und bewegungsunfähig, zu viele trübe Gedanken durch den<br />

Kopf. Mit fortschreitender Dauer der Nacht meldeten sich dann, wie Bones schon angedeutet<br />

hatte, ihre Blasen immer stärker. Dass alle Mitgefangenen mit bekamen, wie jeder von ihnen<br />

im Laufe der Stunden zappeliger und unruhiger wurde, machte das Ganze nicht angenehmer.<br />

Besonders unbehaglich fühlten sich Mulder, Sawyer und Booth, die wegen ihres Brandes, den<br />

sie nach ihrem Erwachen empfunden hatten, den angebotenen Liter Wasser komplett aus-<br />

getrunken hatten. Wenn nur endlich jemand kommen und sie los machen würde. Sawyer<br />

grauste davor, möglicherweise wieder auf eine so demütigende Weise wie bei seinem Schlaf-<br />

entzug die Blase entleert zu kriegen. - Alles, nur das nicht. - dachte er verzweifelt. Neben sich<br />

hörte er Booth immer unruhiger werden und mit den Zähnen knirschen. Je weiter die Nacht<br />

fortschritt, desto mehr drangen auch aus den anderen Betten eindeutige Geräusche durch die<br />

vollkommene Dunkelheit des Raumes. Und dann war, plötzlich und so überraschend, dass<br />

alle erschraken, House‟ Stimme zu vernehmen. „Verdammte Scheiße. Ich piss gleich ins<br />

Bett.“<br />

Kurze Zeit nach diesem verzweifelten Ausbruch hörten die Gefangenen, wie die Tür<br />

geöffnete wurde und schlossen vorsichtshalber die Augen, sich gegen das zu erwartenden<br />

grelle Licht wappnend. Es dauerte einige Minuten, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt<br />

hatten. Wachen kamen zum Raum herein und ignorierten geflissentlich die ihnen flehentlich<br />

zugeworfenen Blicke ihrer wehrlosen Opfer. <strong>Die</strong>se konnten es nicht fassen. Mehr als alles<br />

andere wünschten sie sich, endlich auf die Toilette gelassen zu werden. Stattdessen brachten<br />

die Wachen Servierwagen mit Kaffee und Sandwiches in den Saal. Sie ignorierten weiterhin,<br />

dass die Gefangenen sich zum Teil verzweifelt in den Betten wanden. Und dann, endlich,<br />

wurde Locke von seinen Fesseln befreit. Etwas verkrampft erhob er sich nach einer ein-<br />

deutigen Geste von seinem Bett und sah die Wache, die ihn befreit hatte, fragend an. <strong>Die</strong>se<br />

deutet wortlos auf eine Tür im Hintergrund des Raumes, leicht verborgen hinter einer Mauer-<br />

nische. Locke seufzte unendlich dankbar und humpelte los. Er versuchte, sich zu beeilen, aber<br />

die schmerzenden Füße ließen keine allzu schnellen Bewegungen zu. Als er den Schlafsaal<br />

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