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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Cowboy. Wenn hier jemand tagelang nicht geschlafen hat, dann sind wir das.“ Verständnislos<br />

schaute Jake zu House auf. Cameron schüttelte den Kopf. „Du hattest sehr hohes Fieber, da<br />

schläft man nicht entspannt und gut, deshalb fühlst du dich so zerschlagen. Deine Wunde hat<br />

sich infiziert, weißt du. Wir sollten mal nach ihr gucken.“, erklärte sie ruhig. Kurz zuckte<br />

Angst über Jakes Gesicht. Schwach und verschwommen erinnerte er sich an extrem heftige<br />

Schmerzen. Cameron bekam diese sehr wohl mit und sagte sofort beruhigend: „Hab keine<br />

Angst, wir werden dir nicht wieder so wehtun müssen, mach dir keine Sorgen. Aber das ließ<br />

sich leider nicht vermeiden. Es tut mir so leid.“ Jake atmete tief ein, dann sagte er matt: „Schon<br />

okay, ich hab‟s nur halb mit bekommen, glaube ich.“ Mit einem mulmigen Gefühl streckte er<br />

den Arm aus und hielt ihn den Ärzten hin. Ganz sanft und vorsichtig entfernte Cameron den<br />

Verband und sah sich zusammen mit ihrem Chef die Bisswunde an. Keine neuen Ent-<br />

zündungsherde, alles sah sauber und trocken aus. Zufrieden nickte House. „Sieht so aus, als<br />

können wir das Amputationsbesteck erst mal wieder weg packen.“, sagte er todernst. Jake<br />

zuckte unwillkürlich zusammen, er war einfach zu angeschlagen, um House‟ Worte sofort zu<br />

durchschauen. Cameron schüttelte den Kopf. „Rede doch keinen Blödsinn.“, sagte sie ärgerlich<br />

und warf House einen vernichtenden Blick zu. „Reich mir lieber das Desinfektionsmittel.“<br />

House reichte ihr grinsend das Octenisept und Cameron tränkte einen Tupfer mit der Des-<br />

infektionslösung. Sanft und vorsichtig tupfte sie die Wunde damit ab. Jake schossen Tränen in<br />

die Augen, es brannte an einigen Stellen heftig, aber er hielt still.<br />

Als Cameron die Wunde rundum versorgt hatte, legte sie mit geschickten Fingern einen<br />

neuen Verband an und zog eine Spritze mit Linezolid auf und injizierte das Mittel in die<br />

Venenkanüle. „Was ist das ...?“, fragte Jake müde. Allison war dabei, den kleinen Verband von<br />

Jakes rechter Hand abzuwickeln und erklärte ihm freundlich: „Ein sehr gutes Antibiotikum,<br />

dass die uns dieses Medikament überhaupt gegeben haben ist erstaunlich. Wenn es vernünftig<br />

angeschlagen hat, wird es schnell helfen.“ Sie hatte den Verband entfernt und sah sich die<br />

Wunde an der Hand genau an. <strong>Die</strong>se verheilte allerdings problemlos. „Das sieht gut aus. Haie<br />

bekommen dir scheinbar besser als Muränen.“ Allison legte einen frischen Verband an und sah<br />

dann in Jakes blasses und müdes Gesicht. „Hör zu, Jake, du solltest versuchen, wieder zu<br />

schlafen, okay. Es wird deinem Körper helfen, sich zu erholen, wenn du vernünftig schläfst.<br />

Das Fieber hat dich völlig ausgezehrt. Du kannst dich nur erholen, wenn du viel schläfst. Und<br />

je schneller du wieder gesund wirst ...“ „Desto schneller können die sich den nächsten Spaß<br />

einfallen lassen, war es das, was du sagen wolltest?“, unterbrach Jake sie kraftlos und<br />

resigniert. Cameron biss sich auf die Lippen und House biss wütend die Zähne zusammen.<br />

Gedacht hatten es beide Ärzte. „Nein, das wollte ich nicht sagen.“, log Allison wenig über-<br />

zeugend. „Ich wollte sagen, je schneller du gesund wirst, desto weniger Sorgen braucht<br />

Heather sich zu machen.“<br />

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