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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

schätzte, dass etwa eine Stunde vergangen war, kam ein Mann im weißen Kittel zusammen<br />

mit einer Wache, die ein Tablett trug, herein. Der Arzt untersuchte Cameron kurz und befreite<br />

sie dann von der Infusion, wobei sie aufwachte. Wortlos verschwanden die beiden Männer<br />

wieder. House hob den Deckel von dem Tablett. Es enthielt Brot für ihn und Cameron, sowie<br />

zwei Flaschen Wasser. „Ich bin geblendet von dieser Vielfalt.“, erklärte House mit gespielter<br />

Begeisterung. „Womit möchtest du dein Festmahl beginnen? Brot oder Wasser?“ Cameron<br />

lächelte. „Ich hätte gerne eine große Pizza, mit Thunfisch, Zwiebeln und Paprika. Aber da das<br />

nicht zur Auswahl steht, nehme ich ein wenig Brot.“ „<strong>Die</strong> Pizza hättest du von dem so ge-<br />

nannten Pflegepersonal an unserem Krankenhaus auch nicht bekommen. Schonkost ist nur ein<br />

Euphemismus für: Du wirst bestraft, weil wir uns hier mit dir abgeben müssen.“ Cameron<br />

lachte. Es war schön, House in ihrer Nähe zu haben und mit ihm reden zu können, ohne über<br />

die Köpfe von zwei Leuten in den Zellen zwischen ihnen gucken zu müssen.<br />

Kurz nachdem House und Cameron ihr spärliches Mahl beendet hatten, kamen drei<br />

Wachen herein. Der erste Mann verschwand wortlos mit Camerons Tablett. Einer der anderen<br />

gab House die knappe Anweisung: „Nummer 4, zurück in die Zelle.“ Cameron sah House<br />

entsetzt an. Sie wollte hier nicht alleine bleiben. House nahm ihre Hand und versuchte, seine<br />

Stimme ruhig klingen zu lassen, als er sagte: „Es ist okay, Cameron. Deine Wunde verheilt<br />

gut, du wirst bestimmt bald auch zurück gebracht. Dann können wir wieder Spaß beim<br />

Camping mit all den anderen netten Kids haben.“ Cameron schenkte ihm ein schwaches<br />

Lächeln. <strong>Die</strong> Tatsache, dass House sie zum ersten Mal mit ihrem Vornamen angeredet hatte<br />

und die ganze Zeit so fürsorglich gewesen war, tröstete sie ein wenig über die Trennung<br />

hinweg. House wurde von den beiden Wachen zurück in den Zellentrakt geführt. „Wie geht es<br />

Allison?“, fragte Scully, sobald die Wachen gegangen waren. Ausnahmsweise war House<br />

nicht in der Stimmung für einen ironischen Kommentar. „Es geht ihr besser. Sie ist bei<br />

Bewusstsein und die Bisswunde ist nicht entzündet. Keine Muskelkrämpfe oder Übelkeit.<br />

Aber sie hat noch Schmerzen.“ Seine Stimme klang bei dem letzten Satz deutlich schuld-<br />

bewusst. - Und sie hat Angst, allein in dem Krankenzimmer von diesen Psychopathen. -<br />

House verstand es nicht wirklich, aber seine Gegenwart wirkte offensichtlich beruhigend auf<br />

Allison, obwohl er ihr den ganzen Schlamassel erst eingebrockt hatte. Er hoffte, dass sie bald<br />

zurück in den Zellentrakt durfte.<br />

Akt 4: Gibbs’ Rache<br />

Wer die Spielregeln aufstellt, gewinnt auch. Das ist der Sinn der Spielregeln.<br />

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