Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Kate lag noch in Sawyers Armen, als die Tür geöffnet wurde und Wachen in den
Raum kamen. Erschrocken zuckten die Beiden hoch. Man gab ihnen keine Zeit, sich zu ver-
abschieden. „Los, hoch und umdrehen.“, wurden sie angefahren. Ohne Zögern gehorchten
beide. Und Minuten später schlossen sich mit leisem Klicken die Türen ihrer Zellen hinter
ihnen. Vollkommen fertig nach all dem, was in den letzten Stunden auf sie eingestürmt war,
sanken Sawyer und Kate auf ihre Liegen. Die pure Erschöpfung ließ beide schnell ein-
schlafen, auch wenn Kate gedacht hatte, sie würde überhaupt nicht einschlafen können. Eine
Etage tiefer wurden in dieser Sekunde Jake und Heather aus dem Kuscheln gerissen. Auch bei
ihnen tauchten Wachposten auf und Minuten später stieß man die Beiden ebenfalls in ihre
Zellen zurück. Und wie Augenblicke vorher Kate und Sawyer sanken auch Jake und Heather
vollkommen erledigt auf ihre Liegen nieder und schliefen, kaum, dass ihre Köpfe die Kissen-
wölbung berührt hatten.
Jake hatte das unangenehme Gefühl, kaum eingeschlafen zu sein, als bereits wieder
das Wecktröten durch den Kerker hallte. Alle schossen mehr oder weniger entsetzt hoch. Und
dann ging alles blitzschnell: Vier Wachen kamen zügig in den Kerker, House und Cameron
wurden aus ihren Zellen komplimentiert und auf die Plattform gezerrt, bevor sie noch
wussten, wie ihnen geschah. House wurde, nachdem er sich seines Kittels hatte entledigen
müssen, an die wieder aus dem Boden gefahrene Stange gefesselt und Allison an den Tisch
mit den zwei Stühlen geführt und dort an den Stuhl gefesselt. Dann verschwanden die
Wachen, an ihrer Stelle schlenderte kurz darauf der Interviewer in den Zellentrakt. „Nun,
nachdem du dich auf wundersame Weise so schnell wieder erholt hast, Nummer 10, wirst du
sicher in der Lage sein, uns ein paar Fragen zu beantworten. Da wir festgestellt haben, dass
ihr es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmt, werden wir dir ein wenig Unterstützung bei
der Wahrheitsfindung zukommen lassen.“ Er grinste diabolisch und im nächsten Moment
schon drückte er House einen Elektroschocker an den Oberschenkel des gesunden Beines.
House‟ und Camerons Aufschrei waren eins. Alle anderen Gefangenen zuckten kollektiv zu-
sammen. Und dann sagte der Arzt kalt: „Ihr passt besser alle genau auf, denn ihr werdet alle
eure hier gewonnenen Kenntnisse dringend brauchen, das kann ich euch versprechen.“
Erschrocken ging ein erneutes Zusammenzucken durch die Gefangenen. Jake und
Sawyer wurden blass. Sie hatten keine noch so kleine Ahnung, was nach ihnen auf der Platt-
form geschehen war. Beiden Männern wurde fast schlecht. Das konnte nicht der Ernst dieser
Leute sein. Auf der Plattform fragte der Arzt: „Dein Name ist Allison Cameron?“ Allison
nickte und sagte leise: „Ja, Sir.“ „Du wurdest am 12. April 1979 in Newark, Ohio, geboren?“
Erneut nickte Cameron: „Ja, Sir.“ „Deine Eltern sind Jonathan und Rachel Cameron?“ „Ja,
Sir.“ „Dein Bruder ...“ „Andrew Cameron, Sir.“, beeilte Allison sich zu antworten. „Wo hast
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