Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Tony applaudierte. „Bravo, Bambino. Wir müssen sofort anfangen, den Empfang
unseres Ehrengastes vorzubereiten. Ich bereite die Hors D‟oeuvre vor und du stellst den
Champagner kalt und vergiss den Smoking und die weißen Handschuhe nicht.“ „Immerhin
habe ich ihn dazu gekriegt ohne Vorladung - die wir bei der Beweislage nie bekommen hätten
- herzukommen. Ich bin gespannt darauf zu sehen, wie du auf deine Art das gleiche erreichst.“
McGee lehnte sich entspannt auf seinem Stuhl zurück und sah Tony herausfordernd an. Tony
grinste. „Immer wieder gern. Höre zu und lerne vom großen Meister.“ Tony wählte die
Nummer des ersten Green, der in der Liste stand und McGee trat hinter ihn und drückte auf
Mithören, bevor er es sich wieder auf seinem Stuhl bequem machte. „Eric Green.“, meldete
sich ein junger Mann. „Guten Tag, Special Agent Anthony DiNozzo, NCIS Washington. Sind
Sie mit einem gewissen Jacob Green verwandt?“ „Er ist mein Bruder. Was hat er schon
wieder angestellt?“, fragte Eric. „Wahrscheinlich hat er ein Flugzeug entführt.“ „Wie bitte?“,
fragte Eric entgeistert. „Ich traue Jake eine ganze Menge zu, aber das ist doch einige
Nummern zu groß für ihn.“ „Darüber sollten wir uns besser persönlich unterhalten. Passt
Ihnen morgen?“ „Sie wissen wohl nicht, mit wem Sie es zu tun haben. Ich bin Anwalt und
mein Vater ist Bürgermeister von Jericho. Wir sind eine anständige Familie.“ „Gut, dann
bringen Sie Ihren Vater doch einfach mit.“, verlangte Tony unbeirrt. „Das erzählen Sie ihm
mal besser selbst. Ich gebe Ihnen auch gerne die Nummer.“ „Danke, nicht nötig. Wir sehen
uns morgen.“ „Davon träumen Sie mal weiter. Bye!“
Tony starrte wütend den Telefonhörer an und Tim grinste. „Das lief ja großartig.“,
stichelte er. Tony schnaufte. „Ach was, was sollen wir auch mit dem Bruder. Seine Eltern
werden sich garantiert nicht weigern.“ „Na, dann lass mal hören. Und vergiss nicht auf Laut-
sprecher zu stellen.“ „Aber gern doch. Schließlich musst du noch viel lernen, mein sehr
junger Padawan.“ Tony wählte die Nummer von Johnston Green - dem einzigen anderen
Green in Jericho - und drückte auf Lautsprecher. „Gail Green.“, meldete sich eine Frau, der
Stimme nach mittleren Alters. „Mrs. Green? Sind Sie die Mutter von Jacob Green?“ „Die bin
ich. Ist Jake etwas passiert? Wer sind Sie?“ „Davon gehen wir nicht aus und Special Agent
Anthony DiNozzo, NCIS, Washington. Wir ermitteln gegen Ihren Sohn.“ Gails Stimme klang
nun nicht mehr besorgt, sondern defensiv. „Was wird ihm vorgeworfen?“ „Wir glauben, dass
Ihr Sohn an der Entführung einer Passagiermaschine beteiligt ist.“ Tony brauchte ein paar
Sekunden, um die Geräusche am anderen Ende der Leitung nicht als Schluchzen, sondern als
Gelächter zu identifizieren. „Das kann doch wohl nur ein Scherz sein.“ Jetzt hörte Tony eine
zweite Stimme im Hintergrund. „Was ist denn so komisch, Schatz? Wer ist dran?“ „Irgend so
ein Scherzkeks, der sich als NCIS Agent ausgibt und behauptet, Jake hätte ein Flugzeug ent-
führt.“ Den Rest der Unterhaltung konnte Tony nicht verstehen, aber dann meldete sich eine
energische Männerstimme. „Wie ist ihr Name, junger Mann?“, verlangte Johnston zu wissen.
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