Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Aurel Schmidt
Kaum hatte House in Begleitung des Arztes und des Wachmannes den Kerker ver-
lassen, wurde Gil zurück gebracht. Als er wieder in seiner Zelle steckte, machte er mit dem
Daumen nach oben ein Zeichen an die Anderen, dass soweit alles in Ordnung war. Erleichtert
atmeten die meisten auf. Sawyer und Jake hatten nicht einmal mit bekommen, dass Gil zurück
gebracht worden war. Sawyer hatte sich auf seine Liege geworfen und lag dort, die Arme
unter dem Kopf verschränkt, und starrte abwesend die Decke über sich an. Hatte er nach
House‟ und Mulders Worten so etwas wie Hoffnung verspürt, war diese inzwischen wieder
verflogen wie Rauch im Wind. Was mit Cameron geschehen war, hatte er so wenig registriert
wie Jake, der immer noch an die hintere Wand seiner Zelle gelehnt am Boden hockte, die
Beine an den Körper gezogen. Völlig geistesabwesend hockte er da und stierte vor sich hin.
Gibbs ein paar Zellen weiter fragte sich entnervt, wer der Nächste auf dem Zettel der Ent-
führer war. Als könnten diese seinen Gedanken lesen, knackte es statisch im Lautsprecher
und: „Nummer 5 und 16.“, erscholl. Gibbs sprang auf die Füße und trat an die Tür. Wie
elektrisiert beobachtete er, wie zwei Wachen herein kamen und Ziva fesselten. War sie die
nächste der Frauen, die für den Fehler eines Anderen würde leiden müssen? In Gibbs
krampfte sich alles zusammen.
Ziva wurde auf die Plattform geführt und warf Gibbs einen ruhigen Blick zu. Dieser
wusste, dass man die Mossad Agentin nicht so schnell beeindrucken konnte, trotzdem machte
er sich Sorgen, was sie mit ihr zu tun gedachten, um ihn zu Strafen. Gibbs wurde auf der
Plattform an die Stange gefesselt, Ziva musste warten, was geschah. Über den Lautsprecher
kam die Ansage: „Nummer 16. Du hast, wie schon deine Vorgänger, wissentlich Falschan-
gaben gemacht. Dafür wirst du bestraft werden. Was mit Nummer 5 geschieht, ist allein deine
Schuld.“ Gibbs erstarrte. Ziva stand weiterhin ruhig da, von zwei der Wachen an den Ober-
armen festgehalten. Das Ruhige änderte sich allerdings schlagartig, als von unten nun wieder
die Kiste, in der inzwischen schon drei der Frauen gelegen hatten, hochgefahren wurde. Ziva
erstarrte. Sie litt, wie Kate, unter Platzangst. Gibbs wusste dies sehr wohl. Entsetzt be-
obachtete er, wie eine weitere Wache den Deckel der Kiste öffnete und die beiden Anderen
Ziva ohne viel Federlesen in die Kiste stopften. Sie drückten sie, obwohl Ziva verzweifelt
versuchte, sich zu wehren, einfach mit noch gefesselten Händen, bäuchlings, in die Kiste, und
bevor die junge Frau noch reagieren konnte, wurde der Deckel auf die Kiste gedrückt und
verriegelt. Gibbs hatte zunehmend entsetzt beobachtet, was die Wachen mit Ziva anstellten.
Jetzt keuchte er: „Hören Sie zu, Sir. Lassen Sie sie da raus. Sie wird verrückt da drinnen. Ich
236