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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

gerade dazu angetan waren, sein Gleichgewicht wieder zu finden, im Moment konnte er nicht<br />

verhindern, dass das Bild so unendlich vieler Albträume vor seinem inneren Auge entstand.<br />

Wie er als Zwölfjähriger hilflos der Entführung seiner Schwester hatte zusehen müssen, war<br />

das Schlimmste gewesen, was ihm bisher in seinem Leben zugestoßen war, bis vor einigen<br />

Stunden. Waren es Stunden? Oder Minuten oder Tage? Mulder verbarg das Gesicht in den<br />

Händen. <strong>Die</strong> Ohnmacht, ja das war das Schlimmste.<br />

Er hatte wohl unwillkürlich laut aufgestöhnt, denn Dana fuhr erschrocken aus dem<br />

Schlaf hoch. „Mulder? Was ist? Ist alles in Ordnung?“ Sie saß senkrecht im Bett und sah<br />

verwirrt um sich, dann fixierten ihre Augen ihn. Mulder stellte die Cola Dose achtlos auf den<br />

kleinen Esstisch und eilte zum Bett hinüber. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Hast<br />

du gut geschlafen? Wie fühlst du dich?“ Dana sah sich um, unstet irrten die Augen umher,<br />

nicht wirklich in der Lage, die Bilder, die sie sah, zu erfassen und zu verarbeiten. Schließlich<br />

fixierten ihre Augen das einzig Vertraute, das Gesicht des geliebten Mannes. „Wo, um alles in<br />

der Welt sind wir hier? Warum ... Wieso haben die das gemacht? Warum haben die so getan,<br />

als wenn ... Sawyer ... Hast du ihn gesehen, weißt du, was mit ihm und Kate ist? Gott. Wie<br />

fühlst du dich?“ <strong>Die</strong> sonst so beherrschte Agentin war, das gab sie unumwunden zu, im<br />

Moment vollkommen durch den Wind. Kein Wunder, wenn man die Tatsache berück-<br />

sichtigte, dass sie eigentlich tot sein sollte. Mulder setze sich zu ihr und nahm ihr Gesicht in<br />

beide Hände. Er bemühte sich, soviel Gelassenheit wie nur möglich in seinen Blick und die<br />

Stimme zu legen. „Wo wir hier sind? Nun, offensichtlich hat es unseren freundlichen Gast-<br />

gebern gefallen, uns in die Christmas Wonderworld zu schicken. Ich habe Sawyer zwar nicht<br />

gesehen, aber wir können wohl davon ausgehen, dass Kate und er an einem ähnlich<br />

lauschigen Plätzchen sind. Mir geht es gut. Warum das alles? Ich schätze, das war ein Test für<br />

unsere Leidensgenossen. <strong>Die</strong> wollen sehen, wie destabilisierend der Verlust zweier Mit-<br />

gefangener auf die Einzelnen wirkt.“<br />

*****<br />

Als Kate sich langsam ein wenig beruhigt hatte, fragte sie Sawyer mit tränenerstickter<br />

Stimme: „Wie geht es dir, Baby? Wieso ... Ich verstehe das alles nicht. Warum ... Ich kann es<br />

noch gar nicht fassen. Du lebst ... Was, um Himmels Willen sollte das? Warum haben die das<br />

gemacht?“ Sawyer sah Kate in das verweinte Gesicht und hatte selbst erhebliche Probleme,<br />

irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. „Freckles, ich weiß es doch auch nicht. Sie haben ...<br />

ein Narkosegas in die Kammer gepumpt. Warum, haben sie mir nicht gesagt. Abgesehen<br />

davon, dass ich heute hingerichtet wurde, geht es mir gut. Für dich muss es viel schlimmer<br />

gewesen sein ...“ Er biss sich auf die Lippen und stieß dann hervor: „Als mir klar wurde, dass<br />

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