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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

dachte, in der er ihr feindselig gegenüber getreten war? An ihre endlosen Diskussionen?<br />

Daran wie schnell er ihre Fairness und Loyalität schätzen gelernt hatte? Konnte er den<br />

Moment festmachen, von dem an er begonnen hatte, sie zu lieben? Nein, es war unmerklich<br />

geschehen, sie war einfach immer da und aus seinem Leben nicht wegzudenken gewesen.<br />

<strong>Die</strong>se verrückte Nacht, in der sie krank und völlig verstört zu ihm ins Bett gekrochen war ...<br />

Mehr als alles andere wünschte er, jetzt da zu sein, sie zu halten, sie nicht allein zu lassen.<br />

Eisern hielt Mulder die Tränen zurück, bis sich ihre Augen schlossen. Ihr Puls und Herzschlag<br />

verlangsamten sich immer mehr und schließlich war es vorbei, Asystolie, Nulllinie, er hatte<br />

sie verloren wie seine Schwester Samantha. Aber er würde kämpfen, seine Versprechen er-<br />

füllen. Wenn er hier überleben würde. Er würde ihre Mörder zur Strecke bringen und er<br />

würde ihrer Familie sagen, dass ihr Dad stolz auf sie gewesen wäre. Das waren dann auch die<br />

letzten klaren Gedanken, die durch Mulders Hirn spukten. Es ging ihm nicht sehr viel anders<br />

als Kate: Kaum sagte der Strich auf dem Monitor, dass Dana es hinter sich hatte, brach<br />

Mulder schluchzend und zuckend in den Fesseln zusammen. Ihm wurde schwarz vor Augen<br />

und dann verlor er das Bewusstsein.<br />

Im Raum mit den Gefangenen herrschte Stille. <strong>Die</strong> Stille des Grauens. Außer heftigem<br />

Schluchzen war kein Laut zu vernehmen. Mulder und Kate hingen besinnungslos in den<br />

Fesseln. Gibbs, Locke, selbst Gil starrten hasserfüllt und bis ins Mark erschüttert auf die<br />

Glasscheibe vor ihnen und weiter bis in die Gaskammer, in der Sawyer und Dana noch immer<br />

an die Stühle gefesselt waren. Der Blick auf die Beiden war durch das Gas in der Kammer<br />

sehr getrübt, wie durch Nebel waren die beiden toten Körper nur noch zu erkennen. <strong>Die</strong><br />

Monitore waren hier nicht zu hören, aber das penetrante Geräusch, das sie von sich gaben,<br />

wenn sie Nulllinie zeigten, kannte jeder von ihnen schon alleine aus dem TV. <strong>Die</strong> Tür des<br />

Raumes öffnete sich und Wachen traten ein, ruhig und ohne Emotionen zu zeigen. Sie be-<br />

freiten Mulder und Kate von den Fesseln, dann wurden die Beiden aus dem Raum geschafft,<br />

wohin, würde man den anderen sicher nicht erzählen. <strong>Die</strong>se wurden nun ebenfalls von den<br />

Fesseln befreit. Der Blick auf Sawyer und Dana war immer noch möglich und, wenn bei<br />

einigen auch unter heftigem Schluchzen, schauen alle, ohne Ausnahme, ein letztes Mal auf<br />

die beiden toten Mitgefangenen. Ausnahmsweise wurden ihnen nicht die Hände gefesselt, und<br />

so nutzten Gil, Booth, House, Jake und Gibbs die seltene Gelegenheit und legten tröstend die<br />

Arme um ihre ohne Ausnahme schluchzenden Begleiterinnen. Auf den Wangen von Booth<br />

und Jake glitzerten ebenfalls leichte Tränenspuren und sie schämten sich dieser nicht. Booth<br />

stand mit Tempe vor der Scheibe und sah in Sawyers blasses Gesicht. Leise sagte er: „Wir<br />

werden auf Kate aufpassen, Kumpel, irgendwie, das verspreche ich dir.“ Allison versagten<br />

fast die Knie, als sie still Abschied nahm. Sie sah Sawyer vor sich, wie er mit blutenden<br />

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