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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Ziva riss sich zusammen, zwang sich, kurz innezuhalten und sich auf ihre Atmung zu<br />

konzentrieren. Sie musste weiter. Jedes Zeitgefühl war ihr abhanden gekommen, auch die<br />

Orientierung fiel ihr immer schwerer. Sie musste ihre Atmung in den Griff bekommen. -<br />

Gleich ist es vorbei, ich schaffe das. - redete sie sich selbst Mut zu. Noch einmal mobilisierte<br />

sie alle Kräfte. Ja, da war er, der Rand des Beckens. Mit vor Kälte völlig verkrampften<br />

Fingern, am ganzen Leib schlotternd, versuchte die erschöpfte Frau, sich hochzuziehen,<br />

rutschte immer wieder ab. Immer tiefer drang die Kälte in ihren zitternden Körper ein. Ein paar<br />

tiefe Atemzüge, dann stieß sich Ziva mit letzter Kraft mit den Beinen ab, schnellte aus dem<br />

Wasser und bekam endlich die Kante zu fassen. Erschöpft, nach Atem ringend, blieb sie einen<br />

Moment liegen, versuchte sich zu orientieren. Wo war dieser verdammte Zettel? Da war dieser<br />

Ofen. Eine schier unmögliche Distanz. Ziva versuchte gar nicht erst, auf die Beine zu kommen.<br />

Auf allen Vieren schleppte sie sich vorwärts, überwand den letzten Meter, indem sie sich<br />

vorwärts warf, den Arm soweit ausgestreckt wie sie nur konnte. Und dann ertasteten ihre<br />

zitternden Finger das Papier, in dem Moment, als Flämmchen aufzüngelten, griffen zu ...<br />

Keuchend sank Ziva zusammen.<br />

<strong>Die</strong> Tür wurde geöffnet und einer der allgegenwärtigen Wachposten kam in den<br />

riesigen Raum. Er sah kalt auf die besinnungslose, vor Kälte blau angelaufene junge Frau<br />

herunter, sah, dass sie es noch rechtzeitig geschafft hatte und zog sie an den Armen in eine<br />

sitzende Position. Er bückte sich und legte sich die Besinnungslose über die Schulter. Er trug<br />

die junge Frau zum Fahrstuhl und fuhr in die Kerkeretage hinunter. Den um den Kopf ge-<br />

wickelten Kittel hatte er in der Agentin abgenommen und hielt ihn in der anderen Hand. Dann<br />

erreichte er den Kerker, ließ die Tür öffnen und unter den vollkommen entsetzten Augen der<br />

anwesenden Gefangenen trug er die Agentin in ihre Zelle, ließ sie achtlos wie einen Gegen-<br />

stand auf ihr Bett fallen. Er sah House und Cameron an, die entsetzt gefolgt waren und sagte<br />

kalt: „Ihr schaut besser, dass ihr sie auftaut.“ Dann verließ er den Kerker und ließ vor Ent-<br />

setzen paralysierte Gefangene zurück. „Kein Problem, ich habe ja auch alle Mittel dazu zur<br />

Verfügung.“, knurrte House entnervt, während er sich äußerst besorgt über die Bewusstlose<br />

beugte. „Vielleicht erklärt mir mal jemand der Herrschaften, wie ich das anstellen soll. Mit<br />

bloßen Händen? Mehr als sie zudecken und ruhig halten kann ich absolut nicht machen.“<br />

Allison starrte auf Zivas bläulich angelaufenen Körper. Ohne eine Aufforderung abzuwarten<br />

eilte sie in die leeren Zellen und raffte Bettdecken zusammen. Als sie dabei auch in Sawyers<br />

Zelle eilte, die ja direkt neben Zivas lag, schossen ihr augenblicklich wieder Tränen in die<br />

müden Augen. Sie schluckte schwer, dachte bei sich - Verzeih mir, Sawyer, du brauchst sie<br />

nicht mehr. - und raffte sein Zudeck an sich. Damit eilte sie in Zivas Zelle zurück.<br />

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