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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Jake und Mulder hatten spezielle Ausbildungen gehabt, Jake in seiner Tätigkeit als<br />

Söldner, Mulder hatte die harte Schule der FBI-Kampfausbildung durchlaufen, daher ver-<br />

muteten die Entführer zu Recht, dass die Beiden schon deutlich belastbarer waren als Sawyer.<br />

Und Booth hatte die eindeutig umfangreichste militärische Ausbildung von den vier Männern,<br />

daher war dieser Test bei ihm besonders strapaziös und unangenehm aufgebaut. Bones sah<br />

zum x-ten Mal zu Booth hinüber. Er bekam von House gerade in diesem Moment wieder zu<br />

Trinken. Auch, wenn das wieder Loswerden des Wassers noch so schrecklich für ihn war, war<br />

es doch ungleich wichtiger, dass er trank und nicht auch noch dehydrierte. Er nickte House<br />

gerade dankbar zu, bemerkte dann Bones Blick und versuchte ein Lächeln, welches jedoch<br />

seine Augen nicht mehr erreichte. Ganz allmählich machte sich in diesen eine ziemliche<br />

Müdigkeit breit. Immer wieder gähnte Booth und es fiel ihm nicht mehr so leicht, die Augen<br />

offen zu halten. House hatte ihm Wasser gegeben und maß auch seinen Blutdruck. Dann ent-<br />

nahm er Booth einen weiteren Tropfen Blut aus der Fingerkuppe, um diesen im<br />

amperometrischen Messgerät auf den Blutzuckerwert zu überprüfen. In dem modernen Gerät<br />

konnte auch der Cortisol und Adrenalinpegel nachgewiesen werden. House stellte fest, dass<br />

der Stresshormonspiegel bei Booth inzwischen Recht hoch angesiedelt war. In dieser<br />

Situation bedeutete der Anstieg der Stresshormone in erster Linie Nervosität, Kopfschmerzen,<br />

erhöhter Blutdruck, depressive Verstimmungen.<br />

Booth sah House an und fragte dann genervt: „Wie sieht es aus?“ Greg hatte die Werte<br />

abgelesen und erklärte Seeley: „Wie nicht anders zu erwarten. Deine Blutzuckerwerte sacken<br />

ab, dafür werden mehr Stresshormone frei gesetzt.“ Booth verdrehte die Augen. „Das hätte<br />

von Bones kommen können.“ Er gähnte heftig. „Was heißt das für <strong>mich</strong>?“, fuhr er dann fort.<br />

House grinste. „Eine medizinische Vorlesung gefällig? Also hör zu: In Schrecksituationen<br />

werden Nerven gereizt, ein Stoff namens Acetylcholin wird freigesetzt, der wiederum sofort<br />

zu einer Ausschüttung der Notfall-Hormone Adrenalin und Noradrenalin führt. <strong>Die</strong>se setzen<br />

chemische Prozesse im Körper in Gange. So versetzen sie den Körper zum Beispiel in erhöhte<br />

Alarmbereitschaft, der Puls steigt an, das Herz pumpt schneller, der Blutdruck steigt. Das be-<br />

wirkt eine verbesserte Durchblutung der Muskulatur und eine Erweiterung der Bronchien, die<br />

Aktivität von Magen und Darm wird herunter gefahren. Das schafft die besten Voraus-<br />

setzungen für einen Angriff oder eine Flucht, worum es aber in der heutigen Zeit im All-<br />

gemeinen nicht mehr geht. Oft kann die so freigesetzte Energie nicht positiv genutzt werden,<br />

doch es ist sehr wichtig für den menschlichen Organismus, schnell und effektiv mit be-<br />

lastenden Situationen umgehen zu können. Beruhigt sich das Stresshormonsystem nicht<br />

wieder, bleibt die Adrenalin- und Noradrenalinkonzentration erhöht, was der Gesundheit<br />

schadet. Ende der Vorlesung.“ House hatte laut und deutlich gesprochen, um auf diese Weise<br />

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