Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Die Leistungen der Menschen sind bemerkenswerter, wenn man die Beschränkungen
betrachtet, unter denen sie sich mühen.
Thornton Wilder
Nach dem Frühstück kamen erneut Bewacher in den Zellentrakt. Sie gingen von Zelle
zu Zelle und reichten den Gefangenen einfache Shorts, den Frauen zusätzlich simple Sport
BHs. Durch den Lautsprecher kam dann die Durchsage: „Anziehen und Oberkörper frei
machen.“ Die Frauen zuckten, bis auf Ziva und Bones, denen solche Kleinigkeiten völlig egal
waren, erschrocken zusammen, gehorchten aber zähneknirschend. Ziva sprach aus, was alle
dachten: „Was soll das werden? Wollen die die Körpchengröße vergleichen?“ Heather wurde
rot. Schließlich hatten alle die grauen Shorts und die Frauen zusätzlich die Sport BHs an und
die Hemdchen ausgezogen. Nun beobachteten die Gefangenen erstaunt, wie auf der Plattform
zwei Laufbänder installiert wurden. Ferner schafften die Bewacher zwei EKG Über-
wachungsgeräte heran. Als alles aufgebaut war, ertönte aus dem Lautsprecher die Ansage
„Nummer 5 und Nummer 8.“ Kate und Ziva standen auf. Sie traten an die Türen und ließen
sich die Hände obligatorisch auf den Rücken fesseln. Dann wurden die Frauen an die Lauf-
bänder geführt. Hier wurden ihnen die Fesseln gelöst. Sie wurden verkabelt, was Kate sehr
unangenehm war. Sich von diesen Typen begrapschen zu lassen, war das Letzte. Ziva stand
ruhig und entspannt still, als die Elektroden für das EKG an ihrer linken Körperseite und auf
der Brust und am Hals befestigt wurden. Als dies erledigt war, hieß es für die Frauen: „Aufs
Band.“ Geradezu erleichtert, endlich Bewegung zu bekommen, traten beide auf die Lauf-
bänder. Die Geschwindigkeit wurde bei 8 km/h eingestellt und dann ging es los. Die anderen
Häftlinge kamen nicht umhin, recht gespannt zuzuschauen, wie die Frauen, die keinerlei
Probleme zu haben schienen, ruhig und entspannt liefen und liefen. Bei beiden zeigte sich
keinerlei Anstrengung. Nach einiger Zeit wurde das Tempo auf 13 km/h gesteigert und eine
leichte Steigung von 12 % eingestellt. Wieder verging eine ganze Weile, in der die Frauen
langsam anfingen, schneller zu atmen. Sawyer schaute gebannt zu, wie Kate langsam aber
sicher der Schweiß ausbrach und auch bei Ziva sich erste Zeichen von Anstrengung zeigten.
Was die EKG Geräte anzeigten, konnten die anderen Gefangenen natürlich nicht sehen.
Er sah zu Booth hinüber und bemerkte: „Was glaubst du, Kumpel, wer wird hier aufs
Treppchen kommen?“ Booth sah zu Bones hinüber. „Sie jedenfalls nicht.“ Er grinste, wohl
wissend, dass seine hochintelligente Kollegin keinerlei Veranlassung sehen würde, sich hier
irgendwie anzustrengen. Sawyer rief zu Kate herüber: „Hey, Freckles, du schaffst das.“ Abby
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