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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

auch den medizinisch nicht ausgebildeten Gefangenen eine Chance zu geben, die Erklärung<br />

zu verstehen.<br />

Booth hatte zugehört und versuchte, das, was House da gesagt hatte, festzuhalten.<br />

Langsam aber sicher fiel ihm die Konzentration sehr schwer. Er hatte starkes Hungergefühl,<br />

welches nur durch viel Trinken ein wenig zu neutralisieren war. Das viele Trinken führte dann<br />

aber gleich wieder zu seinem (noch) vorrangigsten Problem, nämlich der Tatsache, House um<br />

Leerung seiner Blase bitten zu müssen. Booth lief ein Schauer über den Körper, nicht nur<br />

wegen der Vorstellung, dass in durchaus absehbarer Zeit wieder ertragen zu müssen, sondern<br />

einfach, weil ihm kalt bis in die Knochen war. Sein Hintern fühlte sich taub und wund an, er<br />

hätte zehn Jahre seines Lebens dafür gegeben, die Beine ausstrecken zu können. Seine Mit-<br />

gefangenen dämmerten in den Zellen vor sich hin und warteten verzweifelt auf grünes Licht,<br />

welches jedoch nicht kam. Auch Booth hätte einiges dafür getan, sich ein wenig unterhalten<br />

zu können. Doch er musste schweigend ausharren. Irgendwann, dem Gefühl nach war es<br />

früher Nachmittag, legten Sawyer und Mulder sich ein Stündchen ins Bett, um nachts auf<br />

jedem Fall fit zu sein. Jake und House hatten die Idee gehabt, sich nahe bei Booth hinzu-<br />

stellen und sich dort leise zu unterhalten, um dem Gefesselten Ablenkung zu verschaffen. Sie<br />

waren jedoch mit einer scharfen Ansage aus dem Lautsprecher klipp und klar aufgefordert<br />

worden, sich dort sofort zu verziehen. Booth einen mitleidigen Blick zuwerfend, hatten sie<br />

sich daraufhin an die Tür des Belohnungsraumes gesetzt und behielten den jungen FBI Agent<br />

von dort im Auge.<br />

So sich selbst überlassen, fiel es Booth zunehmend schwer, die brennenden Augen<br />

offen zu halten Er war fast anderthalb Tage wach und fing an, das deutlich zu spüren. Das zur<br />

Reglosigkeit verurteilt sein trieb die Müdigkeit voran. Immer wieder gähnte er jetzt und seine<br />

Augen tränten. Im Kerker war es warm und die Luft war schlecht, trocken und verbraucht.<br />

Sein Schädel hämmerte zum Zerspringen. Trotz der Wärme im Kerker war ihm kalt bis in die<br />

Knochen. Booth hatte schon wieder Durst und signalisierte Jake mit einem Blick, was er<br />

wollte. Jake stand auf und eilte zu Booth hinüber. Vorsichtig hielt er diesem die Flasche an<br />

die Lippen. Als Seeley genug getrunken hatten, sagte er leise: „Danke.“ Jake nickte auf-<br />

munternd und sagte dann: „Gerne.“ Fast hätte er Booth gefragt, ob er noch was für diesen tun<br />

könnte, verkniff sich diese Frage aber im letzten Moment. Um keinen Ärger zu verursachen<br />

und zu bekommen zog Jake sich sofort zu House zurück. Booth sah ihm hinterher und lehnte<br />

leise seufzend den Kopf an das Gestell. Seine müden Augen wanderten zu Bones Zelle und er<br />

sah die junge Frau am Gitter stehen und zu ihm herüber gucken. Lächeln konnte er nicht<br />

mehr, er vorzog das Gesicht nur zu einer genervten Grimasse. Dann formte er mit den Lippen:<br />

„Alles in Ordnung.“ Bones biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. In ihren grau-<br />

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