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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

weniger als fünfzehn Minuten auftreten. Aus diesem Grund ist eine rasche und effiziente<br />

Hilfe entscheidend. Hast du das kapiert?“<br />

<strong>Die</strong> Mitgefangenen hatten nicht alle alles verstanden, aber so viel war offensichtlich<br />

sicher: In dieser unscheinbaren Box hielten sich extrem giftige Spinnen auf. Der Arzt trat<br />

wieder zu House hin und sagte: „Besser hätte ich es auch nicht erklären können. Wir werden<br />

diese Tiere zu Nummer 10 setzten und abwarten, was passiert.“ Eine Klappe im Deckel der<br />

Kiste wurde von ihm geöffnet. Und nun hörte man Allisons verzweifelten Schreie. Irgendwie<br />

hatte sie im Kisteninneren offensichtlich alles gehört. House war wirklich erschüttert. „Hören<br />

Sie zu, das können Sie nicht machen. Ich, ich habe Scheiße gebaut, nicht Cameron. Sie<br />

können sie doch nicht dafür umbringen. Ich werde in Zukunft alles glauben, was Sie sagen,<br />

ich schwöre es.“ Der Arzt sah House an. „Du denkst, damit ist es abgetan? Nun, du irrst<br />

dich.“ Gil beobachtete genau so geschockt wie die <strong>Anderen</strong>, wie der Arzt mit einer Spezial-<br />

pinzette in eines der Fächer griff und eine der Spinnen vorsichtig heraus nahm. Gil erkannte<br />

sofort, dass es sich um eines der drei kleineren, aber, im Spinnenreich absolut einmalig, ge-<br />

fährlicheren und giftigeren Männchen handelte. „Das ist eine männliche Atrax, er ist giftiger<br />

als die größeren Weibchen.“, sagte er laut. Der Arzt setzte die auch für Laien deutlich erkenn-<br />

bar, sehr aufgeregte Spinne in die Öffnung zu Cameron in die Kiste. „Nicht. Cameron, hören<br />

Sie, liegen sie ganz still!“, schrie House entsetzt. Der Arzt verschloss die Klappe und drehte<br />

sich zu House herum. „Du kannst schreien, so viel du willst, Nummer 4, sie hört dich nicht<br />

mehr.“<br />

Allison hatte ruhig da gelegen, bis zu dem Moment, da neben ihr ein Lautsprecher<br />

leise knackte und dann die Stimme ihres Zellennachbarn gedämpft und aufgeregt an ihr Ohr<br />

drang. Was er zu sagen hatte, trieb der jungen Ärztin das Adrenalin durch den Körper. Sie<br />

hatte keine besondere Angst oder Abscheu vor Spinnen, aber in dieser Kiste, im Dunkeln,<br />

hilflos mit einem extrem giftigen Exemplar dieser Tiergattung eingesperrt zu sein, trieb ihr<br />

den Angstschweiß aus allen Poren. Entsetzt wimmerte sie auf. „Nein, bitte nicht ....“ Sie ver-<br />

stand alle Symptome, die Gil schilderte, nur zu genau: Tachykardie, Arrhythmien, starke<br />

Schmerzen ... Allison bebte. Und dann wurde es in Höhe ihres Unterleibes kurz hell. Sie<br />

schrie gellend auf. „NEIN!“ Sekunden später war es wieder dunkel und sie war sicher, dass<br />

die Funnel Web jetzt bei ihr war. - Ruhig. Du musst ruhig liegen. - hämmerte sie sich ein.<br />

Zitternd und schluchzend versuchte sie, ihren Körper unter Kontrolle zu halten. Einige<br />

Minuten passierte nichts. Leise wimmerte Cameron vor sich hin. Und dann fuhr sie wie<br />

elektrisiert zusammen. Sie hatte an ihrem linken Bein unterhalb des Knies eine leichte Be-<br />

wegung gespürt. Und plötzlich war es mit ihrer Beherrschung vorbei. Sie schrie entsetzt und<br />

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