Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
baren Zynikers und es gibt nur wenige Menschen, die hin und wieder einen Blick hinter diese
Fassade erhaschen. Selbst ich bin manchmal nicht sicher, wann er ehrlich ist und wann er sich
verstellt und ich kenne ihn wahrscheinlich besser als jeder andere. Dr. Chase und Dr.
Foreman gehören ganz sicher nicht zu den Leuten, die er hinter seine Maske blicken lässt. Er
verlangt sehr viel von seinen Leuten und ist vielleicht nicht immer fair und selten freundlich
zu ihnen. Wie gesagt, es überrascht mich nicht, dass sie nicht die beste Meinung von ihm
haben.“, erklärte Wilson sachlich.
„Tatsächlich? Laut Dr. Cuddy liegt Dr. House etwas an seinen Assistenzärzten.“,
stellte Doggett fest. „Das tut es. Aber er gibt sich große Mühe, sich das nicht anmerken zu
lassen. Offensichtlich ist er darin erfolgreich genug, dass seine Leute noch nicht gemerkt
haben, dass sie für ihn etwas anderes als Sklaven sind.“, erläuterte Wilson. „Dr. Cameron
denkt offensichtlich anders über ihren Chef als ihre beiden Kollegen. Hat er sie denn anders
behandelt?“, wollte Monica jetzt wissen. „Selten. Aber Dr. Cameron ist sensibler als ihre
Kollegen. Die wenigen Momente, in denen sie einen Blick hinter seine Fassade erhascht hat,
haben ihr gereicht, um zu erkennen, dass er nicht der kalte Zyniker ist, der er zu sein vorgibt.“
„Glauben Sie, dass Dr. House an Dr. Cameron mehr liegt als an seinen anderen Assistenten?
Immerhin scheint er sich bei ihr nicht ganz so viel Mühe zu geben, sich zu verstellen.“, stellte
Monica fest. „Ja, das denke ich. Es ist schwer, Cameron nicht zu mögen und sie hat sich un-
ermüdlich um House bemüht, ganz egal, wie oft er sie zurückgewiesen hat. Ich glaube, das
gefällt ihm, auch wenn er versucht sich das nicht einzugestehen. Es fällt House nicht leicht,
jemandem zu vertrauen, aber ein Teil von ihm möchte ihr Vertrauen.“, versuchte Wilson zu
erklären. Es war nicht leicht, diesen Leuten, die House nie getroffen hatten, zu erklären, wie
er funktionierte. Schließlich verstanden auch die Leute, die ihn seit Jahren kannten, das nicht
immer. „Sie scheinen Dr. House sehr gut einschätzen zu können.“, fasste Monica zusammen.
„Wir haben von Dr. Cuddy und seinen Assistenzärzten unterschiedliche Antworten auf die
Frage gehört, wie weit er gehen würde, um an seine Medikamente zu kommen. Wie sehen Sie
das?“ „Sehr weit. House ist abhängig, da gibt es keinen Zweifel. Aber er ist im Grunde seines
Herzens kein schlechter Mensch. Er hat Grenzen, auch wenn es um die Beschaffung seiner
Medikamente geht.“ „Danke, Dr. Wilson. Sie haben uns sehr geholfen.“, bedankte Monica
sich.
Ask him for it.
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