Die Anderen - Über mich

Die Anderen
by Frauke Feind
Unendlich erleichtert spürte Kate das warme Wasser an ihrem verschwitzten Körper
herunter laufen. Dass sie bei jeder Bewegung von den anwesenden Wachen beäugt wurde,
machte die junge Frau zwar nach wie vor verrückt, aber sie versuchte, genau wie die anderen
Frauen, diesen Gedanken auszublenden. Die Wahl zu haben, beim Duschen beobachtet zu
werden oder gar nicht zu Duschen machte die Entscheidung leicht. Da alle sich geeinigt hatte,
den Männern nicht zu sagen, dass sie nur unter Aufsicht Duschen durften, war Kate unendlich
erleichtert. Sawyer würde es nicht erfahren und hatte somit keinen Grund, sich aufzuregen.
Sie wusste, er würde durchdrehen, wenn er ahnte, dass sie hier beim Duschen gezwungen
war, sich den Wachleuten nackt zu präsentieren. Heather einige Duschen weiter dachte
genauso. Jake würde ausflippen, wenn er davon erfuhr. Sie war so froh, dass er es nicht ahnte.
Der Lehrerin fiel es extrem schwer, sich hier vor diesen Männern zu entblößen, aber die
Alternative, gar nicht zu Duschen, war schlimmer. Ziva spülte gerade ihre langen, lockigen
Haare aus. Sie dachte an Tony und McGee. Die würden alles aktivieren, was es gab, CIA,
FBI, DIA (Defense Intelligence Agency), NSA (National Security Agency), Homeland Security (Heimatschutz), um
Abby, Gibbs und sie zu finden. Über kurz oder lang musste es irgendwo einen Hinweis auf
ihren Verbleib geben. So viele Regierungsbeamte konnten nicht einfach verschwinden, ohne
dass alles Erdenkliche getan wurde, um sie wieder zu finden. Ziva fuhr sich mit den Händen
durchs Haar. Sie überlegte, wie lange sie nun schon hier waren. Sie konnte sich an mindesten
... 6 - 7 Schlafphasen erinnern. Oder waren es bereits mehr gewesen? Frustriert schüttelte sie
den Kopf. Keine Chance, das zu behalten. Kate gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf.
Sie hatte sich die Haare gespült und stand mit dem Gesicht zur Tür da und ließ sich das
Wasser auf die langen Haare laufen. Gedankenverloren massierte sie mit den Händen noch
einmal ihre Kopfhaut. Und in dem Moment hörte sie die Tür klicken. Kate sah gelangweilt
hinüber. Vier Wachen reichten wohl nicht. Die Tür ging auf und Kate hätte es fast aus der
Dusche gehauen. In der geöffneten Tür standen die Männer.
*****
Die Frauen waren zum Duschen geholt worden und die Männer freuten sich nicht
weniger darauf, hinterher hoffentlich auch wieder Duschen zu dürfen. Leider war ihnen kein
grünes Licht zugeteilt worden und so konnten sie die Zeit nicht nutzen, sich einmal in Ruhe
von Mann zu Mann zu unterhalten. Ein wenig erstaunt hörten die Männer dann, noch während
die Frauen weg waren, ihre Nummern aus dem Lautsprecher. Sie erhoben sich jedoch und
traten an die Zellentüren. Die Handschellen schlossen sich stramm um ihre Handgelenke,
dann öffneten sich die Zellen und die Männer wurden nun ebenfalls zur Plattform geführt.
Ruhig ließen sie sich nach unten fahren und wurden zum Duschraum geführt. Die Tür wurde
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