25.10.2013 Aufrufe

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

Die Anderen - Über mich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

zu entdecken. Booth hatte keine Angst vor der Dunkelheit, aber diese Dunkelheit, gepaart mit<br />

dem absoluten Fehlen jeglicher akustischer Reize war beängstigend, entsetzlich, erdrückend.<br />

Booth schloss die Augen, um die Finsternis nicht mehr sehen zu müssen und ließ stöhnend den<br />

Kopf gegen die Wand hinter ihm sinken. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er seine Hände zu<br />

Fäusten geballt hatte. Jetzt zwang er sich, sie zu öffnen und zu entspannen. Bewusst legte er<br />

seine Handflächen auf seinen Körper und spürte durch den Stoff des Kittels seine eigene<br />

Körperwärme, empfand dies im Augenblick als Tröstlich und Beruhigend. Er konzentrierte<br />

sich darauf, zu spüren, wie seine Bauchdecke sich unter seinen Atemzügen sanft hob und<br />

senkte. - Gott, wie soll ich das durchstehen? -<br />

Gibbs, Jethro<br />

Zelle 3, Tag 1, 14.30 Uhr<br />

Einbringung erfolgt. Schwache Zeichen von Angst, wirkt relativ ruhig,<br />

Puls 88.<br />

Gibbs hatte sich im Schneidersitz auf den Boden sinken lassen. Er bemühte sich um<br />

ruhige Atmung und kämpfte gegen das Gefühl der Hilflosigkeit an, dass ihn überwältigen<br />

wollte. Er war Marine, verflucht noch mal. Da würde er sich doch von ein bisschen Dunkelheit<br />

und Stille nicht einschüchtern lassen. Gibbs trat sich selbst gedanklich in den Hintern und<br />

schaffte es auf diese Weise tatsächlich, sich zu entspannen. Langsam und vorsichtig, da er<br />

nicht schätzen konnte, wie weit entfernt die Edelstahltoilette war, ließ Gibbs sich nach hinten<br />

sinken, bis er schließlich lag. Gerne hätte er die Hände unter dem Kopf verschränkt. Er lag da,<br />

starrte in die Dunkelheit über ihm und seine Gedanken schweiften ab, zu seinem Team in<br />

Washington, zu Jenny ... Sie saß vermutlich, sofern denn Tag war, in ihrem Büro im dritten<br />

Stock des Gebäudes, hatte ihren Drehstuhl zum Fenster gedreht und blickte vielleicht in diesem<br />

Moment gedankenverloren auf den in der Sonne blitzenden Anacostia River hinaus. Nach so<br />

langer Zeit keinerlei Spuren von ihm und den beiden Frauen zu haben, wovon Gibbs ausging,<br />

sonst wären sie schon lange befreit worden, musste Jenny fast wahnsinnig machen. Er wusste<br />

genau, wie es ihm gehen würde. Und Jenny entsprach vom Temperament her durchaus seinem<br />

eigenen. Daher war ihre Beziehung letztlich in die Brüche gegangen. Gibbs verzog das Gesicht<br />

zu einem Grinsen. Damals in Paris ...<br />

Er versuchte, die Erinnerung an die heißen Tage und Nächte mit seiner heutigen<br />

Direktorin fest zu halten. Um sie hier zu finden würde Jen mit den anderen Bundesbehörden<br />

zusammen arbeiten müssen. Gibbs bedauerte fast die Mitarbeiter, die sich mit der Entführung<br />

beschäftigen würden. Jenny würde ihnen derart Feuer unter dem Hintern machen, dass sie<br />

einem fast leidtun konnten. Gibbs kannte den Assistent Direktor des FBI, Walter Skinner,<br />

611

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!