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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

ihm stand, war nichts anderes als ein Galgen. Schwarz, aus Metall. Eine Schlinge hing von<br />

ihm herab. Unter der Schlinge war ein zylindrisches Podest angebracht. Alles in Sawyer<br />

sträubte sich dagegen, sich dem Ding zu nähern, aber gegen die kräftigen Hände seiner Be-<br />

wacher hatte er keine Chance. Er wurde auf das niedrige Podest gedrückt, dann legten sie ihm<br />

die Schlinge um den Hals. Sie wurde stramm gezogen und dann fixiert. Seine auf den Rücken<br />

gefesselten Hände zuckten hilflos. Panik drohte über Sawyer zusammen zu schlagen. Er<br />

atmete flach und schnell. Das konnte doch wohl nicht sein. Sie würden ihn doch wohl nicht<br />

hängen. Vor Kates Augen einfach hinrichten. Ihm wurde speiübel. Angst jagte in heißen<br />

Wogen durch seinen Körper.<br />

Kate zerrte verzweifelt an den Fesseln, die sie an der Wand hielten. Sie musste sich<br />

beherrschen, um nicht hysterisch los zu schreien, als sie beobachten musste, wie Sawyer unter<br />

den Galgen geführt wurde. Das konnte doch nicht wahr sein. Tränen der Angst liefen Kate<br />

über das blasse Gesicht. Sie sah mit panisch aufgerissenen Augen zu, wie Sawyer die<br />

Schlinge um den Hals gelegt und an dem Galgen fixiert wurde. Dann traten ihre Bewacher<br />

zurück. Ein saugendes Geräusch erklang und um den Galgen mit dem hilflosen Sawyer herum<br />

hob sich ein Glaszylinder aus sehr dickem Sicherheitsglas aus dem Boden. Als dieser voll<br />

ausgefahren war, ragte er ungefähr fünfzig Zentimeter über den Galgen hinaus. Jetzt traten die<br />

Bewacher an Kate heran und lösten die Handfesseln. Ohne zu zögern rannte sie die paar<br />

Schritte bis zu dem Glaszylinder hinüber und stand dann zitternd davor. Keinen Meter von<br />

dem geliebten Mann getrennt und doch unerreichbar. Alles in ihr schien zu gefrieren. Sie be-<br />

stand nur noch aus nackter Angst. Das durfte alles nicht wahr sein. Sawyer war heftig zu-<br />

sammen gezuckt, als der Glaszylinder aus dem Boden wuchs. Jetzt stand er da, die Hände auf<br />

dem Rücken gefesselt, die Schlinge stramm um den Hals gelegt, und blickte aus tränenver-<br />

schleierten Augen auf Kate herunter. Panik hielt ihn fest umklammert. Er wollte nicht sterben.<br />

Jedenfalls nicht so. Er hatte immer damit gerechnet, nicht unbedingt an Alterschwäche in<br />

einem Bett zu sterben. Hätte er sich bei seinem unsteten, häufig nicht ungefährlichen Leben<br />

irgendwann eine Kugel gefangen, wäre das okay gewesen. Aber gehängt werden?<br />

Kate zuckte zusammen, als hinter Sawyer plötzlich die Wand durchsichtig wurde. Sie<br />

erkannte erst jetzt, dass es sich um eine Glaswand handelte, wie bei einem Verhörraum.<br />

Hinter der Wand erkannte Kate völlig perplex John Locke. <strong>Die</strong>ser sah sie und Sawyer jetzt<br />

ebenfalls. In seinem Gesicht war nicht zu erkennen, was er dachte. Kate schrie verzweifelt<br />

auf. „John.“ Locke hob nur kurz den Kopf, dann starrte er vor sich. Er stand vor einer Art<br />

Schaltpult. Und nun erklang plötzlich eine Stimme, die erklärte, was hier in den nächsten<br />

Minuten passieren würde. „Nummer 12, vor dir hast du eine Anordnung von zwölf Schaltern.<br />

Zehn dieser Schalter werden bei Betätigung das Podest, auf dem Nummer 3 steht, jeweils drei<br />

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