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Die Anderen - Über mich

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<strong>Die</strong> <strong>Anderen</strong><br />

by Frauke Feind<br />

Sterben menschliche Nähe wenigstens an dieser einen Stelle zu spüren. „Wir sehen uns auf<br />

der anderen Seite.“, sagte Dana leise, sowohl zu Sawyer als auch zu Mulder hinaus. Sawyer<br />

reagierte nicht mehr, seine Augen saugten sich an Kates Gesicht fest und er lächelte auf-<br />

munternd. - Ich liebe dich. - formten seine Lippen. Dana sah ebenfalls nur noch die Augen<br />

des Mannes, den sie so sehr liebte. All ihre Gefühle lagen in diesen letzten Blick. Der wider-<br />

liche Geruch des Gases verbreitete sich langsam in der hermetisch abgeriegelten Kammer.<br />

<strong>Die</strong> Augen begannen den beiden Menschen augenblicklich heftig zu Brennen und Tränen<br />

stürzten über ihre Wangen. Scully zwinkerte unwillkürlich. Und als dann der unangenehme<br />

Geruch des Gases sich in der Kammer weiter ausbreitete, reagierten die Körper der Ver-<br />

urteilten genau entgegen dem, was sie sich vorgenommen hatten. Ohne es überhaupt steuern<br />

zu können, reagierten die Körper der Gefesselten auf die drohende Gefahr des Gases, indem<br />

sie den <strong>Über</strong>lebensmechanismus in Gange setzten und das bedeutete in diesem Falle: Luft<br />

anhalten.<br />

Scully war es schließlich, der es gelang, diesen Abwehrmechanismus zuerst zu über-<br />

winden. Sie zwang ihren Körper zu einem tiefen Atemzug und musste augenblicklich heftig<br />

Husten. Sawyer anschauend keuchte sie: „Atmen, Sawyer ... du musst Atmen. Mach es ... dir<br />

nicht so ... schwer.“ Sawyers Augen brannten vom Gas und er kämpfte verzweifelt gegen<br />

seine eigene Schwäche an. Schließlich riss er den Mund auf und atmete ebenfalls mehrmals<br />

so tief ein, wie es ging. Augenblicklich schossen Wellen von Übelkeit durch seinen Körper.<br />

Krampfhaft musste er Husten und Würgen. Sein Blick hing an Kate, die er vor Tränen aus den<br />

brennenden Augen kaum noch sehen konnte. Er liebte sie so sehr ... <strong>Die</strong> Kammer füllte sich<br />

immer mehr mit dem tödlichen Gas. Sawyer atmete keuchend möglichst tief ein. Ihm war<br />

schwindelig, speiübel und sein Blick wurde trübe und glasig. Sein Hals und seine Lungen<br />

brannten von dem tödlichen Gas. Immer wieder musste er krampfhaft Würgen und Husten.<br />

Dann weiteten seine Augen sich im Todeskampf noch einmal, fielen langsam zu und sein<br />

Kopf sackte zur Seite. Das tödliche Gas setzte seine Wirkung in den Körpern der Sterbenden<br />

frei. Neben Sawyer hatte Dana Mulders Blick fest gehalten. An ihrem inneren Auge zogen die<br />

Stationen ihres gemeinsamen Lebens vorüber, ihre schwierige Anfangsphase, die lange ge-<br />

leugnete, wachsende Liebe, ihre Verzweiflung, als sie geglaubt hatte, er wäre tot, die seltsam<br />

unwirkliche erste gemeinsame Nacht. Dana spürte, wie ihr Kopf schwer wurde...<br />

Kate hatte, wie die anderen Gefangenen, mit wachsendem Entsetzen zugesehen, wie<br />

Sawyer und Dana sich an den Händen festhielten, schließlich den Drang, die Luft anzuhalten,<br />

überwanden und erst dann gezielt tief ein atmeten. Sie erkannte auf den Monitoren, wie sich<br />

Herzfrequenz und Puls im Todeskampf panisch erhöhten. <strong>Die</strong> Körper der Beiden reagierten<br />

auf die Todesgefahr mit der Ausschüttung großer Mengen Adrenalin, die sowohl den Blut-<br />

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